Bei einer Schießerei in der Schweizer Gemeinde Würenlingen sind in der Nacht mehrere Menschen getötet worden. Anwohner alarmierten die Polizei, die nur noch den Tod der Beteiligten feststellen konnte. Die Polizei spricht von einem außergewöhnlich schlimmen Verbrechen.
Bild
© Markus Heinzer/newspictures
Anwohner hörten kurz nach 23 Uhr Schüsse, dann ging alles sehr schnell. In der Schweizer Gemeinde Würenlingen im Kanton Aargau nahe der deutsch-schweizerischen Grenze sind in der Nacht zum Sonntag mehrere Menschen bei einer Schießerei getötet worden.

Es seien drei Schüsse gefallen, sagte ein Anwohner zur Schweizer Zeitung 20min.ch. Anwohner berichteten, dass es insgesamt fünf Todesopfer gab, darunter drei Mitglieder einer Familie, der Sohn einer Nachbarsfamilie und eine weitere Person. Die Polizei machte bisher keine Angaben zur genauen Zahl der Getöteten. Ein Augenzeuge sagte zu Blick.ch: "Schreie habe ich keine gehört."

Außergewöhnlich schlimmes Verbrechen

Ein Sprecher der Kantonspolizei Aargau sagte 20min.ch, dass Kinder zu keinem Zeitpunkt in Gefahr gewesen seien. Es seien "verwandtschaftliche Aspekte vorhanden, aber nicht nur", sagte der Sprecher weiter. Die Tat stelle die Polizei vor ein Rätsel, denn es handle sich um ein "außergewöhnlich schlimmes Verbrechen", das atypisch für ein "solch beschauliches Wohnquartier" sei.

Auf die Frage, ob jemand festgenommen wurde, sagte ein Polizeisprecher dem Lokalsender "Radio Pilatus", dass davon auszugehen sei, dass der Täter sich unter den Opfern befinde. Das werde derzeit rechtsmedizinisch überprüft.

Die Kantonspolizei Aargau teilte in einer Pressemitteilung mit, dass die Beamten nur noch den Tod mehrerer Erwachsener im Freien sowie in einem Wohnhaus im Langackerweg feststellen konnten. Die Umstände der Bluttat sind noch unklar, die Staatsanwaltschaft und ein Großaufgebot der Polizei ermitteln nun unter Hochdruck.

In einer Pressekonferenz am Nachmittag sollen erste Details genannt werden.

Gemeinde war schon einmal Schauplatz eines Massenmordes

Wie die Schweizer Zeitung Blick berichtet, kam es vor rund 30 Jahren schon einmal zu einem Massenmord in der Gemeinde, nur wenige 100 Meter vom heutigen Tatort entfernt. Am 13. Dezember 1985 hatte der damals 33-jährige Alfredo Lardelli den Ehemann seiner damaligen Geliebten und zwei Prostituierte erschossen. Für den Dreifachmord musste der Täter für 20 Jahre ins Gefängnis.

jr