Unbekannte überfallen eine Primark-Filiale nördlich von Paris. Unklar bleibt, ob es dabei zu einer Geiselnahme kommt. Spezialeinheiten können Angestellte in Sicherheit bringen. Die Täter werden gesucht.
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Paris. Nach einem Überfall auf eine Filiale der Modekette Primark nördlich von Paris fahnden die Ermittler mit Hochdruck nach den drei bewaffneten Tätern. Unklar blieb am Montag, ob es eine Geiselnahme in dem Laden gab. Spezialeinheiten suchten nach der Attacke am frühen Morgen vergeblich nach den Angreifern. Die Fahndung werde fortgesetzt, auch außerhalb des Einkaufszentrums Qwartz in Villeneuve-la-Garenne, berichteten französische Medien unter Berufung auf Ermittler.

Überwachungskameras sollen aufgenommen haben, wie die Täter die Einkaufsmeile betraten. Eine Flucht sei nicht aufgezeichnet worden, hieß es. Die Polizei sperrte das Gebiet am Vormittag weiträumig ab.

Geiselnahme nicht bestätigt

Unbestätigt blieb zudem, ob es am Morgen eine Geiselnahme gegeben hatte. Einer der Angestellten soll eine SMS an einen Freund geschickt und von einer Geiselnahme mit zwei Tätern berichtet haben. Spezialkräfte brachten dann am Vormittag 18 Menschen aus einer Kantine des Einkaufszentrums in Sicherheit. Ob sie vorübergehend in der Gewalt der Täter waren oder sich verschanzt hatten, war unklar.

Ein Augenzeuge berichtete der Zeitung Le Parisien, es habe Menschen in Panik gegeben, als die Täter in das Einkaufszentrum gestürmt seien. Viele hätten gerufen: "Sie sind bewaffnet, wir müssen hier raus."

Die Bewaffneten sollen versucht haben, die Primark-Filiale auszurauben. Dabei soll einer der Täter als Mitarbeiter erkannt worden sein. Es gebe keine Verletzten, berichtete ein Ermittler. Eine Person soll einen Schwächeanfall erlitten haben.

Der irische Modekonzern Primark hat Filialen in zahlreichen Ländern Europas. Auch in Deutschland gibt es Standorte, meist mit großen Shops in Einkaufszentren. Das Unternehmen kam wegen seiner Billigprodukte in die Schlagzeilen - auch im Zusammenhang mit dem Einsturz einer Textilfabrik in Bangladesch 2013 mit mehr als 1100 Toten. Dort waren damals auch Arbeiter und Arbeiterinnen eines Zulieferers von Primark tätig.

Quelle: dpa