Ungarn hat an seiner Grenze Tränengas gegen Flüchtlinge eingesetzt. Die Behörden kündigten am Mittwoch an, 2100 Polizisten an die Grenze zu Serbien zu entsenden, um den Flüchtlingsandrang einzudämmen. Bereits im Bau ist überdies ein Stacheldrahtzaun an der Grenze.
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Syrische Flüchtlinge versuchen von der serbischen Seite den Grenzzaun an der ungarisch-serbischen Grenze bei Röszke zu überwinden (Archivbild)

Die ungarische Polizei hat in einem Aufnahmelager am Mittwoch Tränengas gegen Flüchtlinge eingesetzt. Ein Polizeisprecher sagte zu dem Vorfall im südungarischen Röszke, rund 200 Flüchtlinge hätten versucht, sich dem Registrierungsverfahren zu entziehen. Die Polizei versuche, "die Lage zu beruhigen".

Aus anderen Quellen hieß es, die Polizei habe eine Tränengas-Granate in die Luft gefeuert, nachdem sich Flüchtlinge in einem überfüllten Aufnahmelager darüber beschwert hatten, dass Kinder bei Regen im Freien spielen mussten. Die Lage habe sich schnell wieder beruhigt, als ein Sprecher der Flüchtlinge auf Arabisch mit den Migranten sprach.

Die Zahl der täglich nach Ungarn kommenden Flüchtlinge hatte zuletzt immer neue Rekordwerte erreicht. Allein am Dienstag seien mehr als 2500 Menschen über die südliche Grenze zu Serbien ins Land gekommen, teilte die ungarische Polizei am Mittwoch mit.

Die meisten Flüchtlinge sind aus Syrien, Afghanistan und Pakistan

Dies sei der bislang höchste Wert an einem Tag. Am Montag waren es den Angaben zufolge 2000 Neuankömmlinge. Der Polizei zufolge stammen die meisten der Flüchtlinge aus Syrien, Afghanistan und Pakistan.

Die Migranten gehören zu rund 7000 Flüchtlingen, die in der vergangenen Woche an der Grenze zwischen Griechenland und Mazedonien festsaßen. Mazedonien hatte angesichts des großen Andrangs den Notstand ausgerufen und die Grenze drei Tage lang geschlossen.

cp/AFP