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© Alexandros Avramidis / ReutersEin Einwanderer mit einem Kind auf dem Arm reagiert bei Zusammenstößen mit der mazedonischen Polizei an der griechisch-mazedonischen Grenze am 21. August 2015.
Die "Einwanderungskrise" in Europa verschärft sich weiterhin - als Resultat des vom Westen angestifteten Chaos im Mittleren Osten und afrikanischen Ländern. Mehrere EU-Nationen sehen sich einem drastischen Zustrom verzweifelter Menschen gegenüber und haben nur wenige Ressourcen zur Verfügung, um ihnen zu helfen.

Ungefähr 39.000 Migranten, die meisten von ihnen Syrer, kamen im Juli durch Mazedonien - doppelt soviele wie im Juni. Das ist eine besorgniserregende Anzahl. Und Mazedonien gehen die Züge aus, um diese Menschen weiter zur Europäischen Union zu transportieren. Nicht, dass es ihnen dort sehr viel besser ergehen wird. Am Donnerstag rief das Land den Ausnahmezustand aus und die mazedonische Polizei ging mit Tränengas und Blendgranaten gegen diese verzweifelten Menschen vor, wobei sie mehrere von ihnen verletzte. Die Grenze wurde um die Stadt Gevgelija herum mit Stracheldraht versiegelt, und ungefähr 3000 bis 4000 Menschen, einschließlich Kindern, sind dort gestrandet. Sollen hoffnungslose Männer, Frauen und Kinder aus Syrien, Afghanistan und dem Irak - Länder, die von den Angriffskriegen der NATO verwüstet wurden - von NATO-Mitgliedsstaaten auf diese Weise behandelt werden?

"Mehrere Menschen wurden verletzt, als Hunderte von Männern, Frauen und Kindern am Bahnhof von Gevgelija in Mazedonien den Zug nach Serbien besteigen wollten, dem nächstgelegensten Land zum EU-Mitgliedsstaat Ungarn.
Für die Anzahl an Flüchtlingen, die Mazedonien durchqueren, wird ein Anstieg erwartet. Denn die Anzahl derer, die nach Griechenland einreisen, nimmt weiterhin zu. Rund 21.000 Flüchtlinge trafen gerade erst vergangene Woche in Griechenland ein. Das sind 50% aller Migranten, die 2014 das Land betreten haben. Seit Jahresbeginn hat Griechenland 160.000 Migranten empfangen - das ist dem UN-Flüchtlingshilfswerk zufolge ein 750%iger Anstieg, verglichen mit derselben Zeitspanne von 2014.

Als Reaktion auf diese menschliche Überschwemmung hat der griechische Premierminister Alexis Tsipras die EU um Hilfe gebeten. "Nun ist es an der Zeit festzustellen, ob die EU eine EU der Solidarität ist oder eine EU, die jeden zum Schutz ihrer Grenzen einsetzt", sagte der griechische PM nach einem Treffen im Innenministerium in Athen am Freitag, den 7. August. "Die Einwanderungsflut nach Griechenland liegt jenseits der Kräfte unserer staatlichen Infrastruktur... Wir haben erhebliche Probleme und das ist der Grund, weshalb wir die EU um Hilfe gebeten haben", fügte er hinzu.

Doch von der EU ist keine wirkliche Hilfe für Griechenland zu erwarten. Die UN scheinen nachzuziehen, denn der Sprecher des UN-Flüchtlingshilfswerks, William Spindler, sagt: "Die Regierung Griechenlands hat Verantwortung für das, was auf ihrem Territorium geschieht. Wir sind bereit, ihnen zu helfen ... doch sie müssen viel mehr die Führungsrolle dabei übernehmen."

Doch Griechenland weigert sich, der offiziellen 'Grenzschließungs' - und Anti-Einwanderungspolitik der EU Folge zu leisten. Als Reaktion zum obigen Aufruf von den UN sagte PM Tsipras: "Wir Griechen werden tun was wir können, um unseren humanitären Pflichten nachzukommen, indem wir das Wenige geben, das wir haben." Griechenland, ein Land, das kürzlich durch die Gier von Psychopathen, welche die EU führen, zum wirtschaftlichen Krüppel gemacht wurde, tut mit weniger mehr als der Rest der EU zusammengenommen, und stellt ihnen allen ein Armutszeugnis aus.

Die Krise, deren Entfaltung wir mitansehen, ist nur die Spitze des Eisbergs. Denn die breite Masse an syrischen Flüchtlingen befindet sich noch immer im Mittleren Osten. 1.2 Millionen sitzen gegenwärtig im Libanon fest, einem Land mit einer Gesamtbevölkerung von 4.5 Millionen. Wie Patrick Kingsley vom The Guardian feststellte: "Um der Sache einen Kontext zu geben: ein Land, das mehr als 100 Mal kleiner als die EU ist, hat bereits mehr als 50 Mal soviele Flüchtlinge aufgenommen als wie die EU es jemals in der Zukunft überhaupt anstreben."

Während der Libanon unter der Belastung einknickt, fahren die UN im Hinblick auf Flüchtlinge bei ihnen die gleiche Schiene wie mit Griechenland: 'Die Libanesen sind verantwortlich.' Diese verantwortungslose Politik garantiert geradezu, dass viele der 1.2 Millionen Flüchtlinge im Libanon versuchen werden, den Weg nach Griechenland auf sich zu nehmen - ein Punkt, an dem die UN zweifelsohne noch immer von den Griechen erwarten werden, mit ihnen fertig zu werden. Andre Vltchek, Filmemacher und investigativer Journalist, hatte folgendes über die Flüchtlingspolitik der UN im Mittleren Osten zu sagen:
Ich fahre regelmäßig in das Tal von Bekaa, um mit syrischen Flüchtlingen zu sprechen. Ich tu es einfach, weil niemand sonst es zu tun scheint. Die UN dockt ihre Schlachtschiffe im Hafen von Beirut an und verhätschelt tausende Mitglieder ihres Personals auf dem gesamten Territorium des Libanon. Doch die Flüchtlinge, die Opfer des Krieges, werden oftmals vernachlässigt, sogar im Stich gelassen.

Diese sind keine hartgesottenen Anti-al-Assad-Krieger. Die meisten von ihnen überquerten die Grenze in den Libanon aufgrund des fürchterlichen Elends in ihrem Land, das vom Westen, seinen Verbündeten und dereb Ablegern hervorgerufen wurde - den schlimmsten terroristischen Organisationen, die für Geld zu kaufen sind. [...]

Der Libanon befindet sich nicht in der Position, seinen leidenden syrischen Nachbarn viel mehr als Solidarität und sein Land anzubieten. Es heißt, dass Hilfe von jenen kommen sollte, die den Krieg anheizen und daher Millionen von syrischen Menschen zu Flüchtlingen machen, oder zu intern heimatvertriebenen Personen (IHP). Doch das geschieht nicht, oder nicht in ausreichendem Maß. [...]

Die Menschen übertönen einander: "Die UN gaben uns ihre Bankkarten, damit wir wenigstens etwas Benzin und Lebensmittel kaufen können. Doch die Karten sind entweder leer, ohne Guthaben oder nur mit einem Teilguthaben von 18 US-Dollar im Monat anstatt 30 US-Dollar. Doch das Schlimmste ist, dass viele von uns es nicht einmal auf die Flüchtlingsliste geschafft haben; einige von uns sind überhaupt nicht registriert."

Frankreichs und Großbritanniens faschistische Maßnahmen gegen einen "Schwarm plündernder Menschen"


Kanaltunnel England Frankreich
© AFPDer Kanaltunnel ist ein 50,5 km (31,4 Meilen) langer Eisenbahntunnel, der Folkestone in Kent im Vereinigten Königreich mit Coquelles, Pas-de-Calais, bei Calais in Nordfrankreich verbindet. Er liegt unter dem Ärmelkanal an der Straße von Dover.
Etwa 5.000 Einwanderer - ein fünffacher Anstieg seit April diesen Jahres - befinden sich in einem Flüchtlingslager namens der "Dschungel" nahe der französischen Hafenstadt Calais. Hunderte von Flüchtlingen versuchten nach Großbritannien zu gelangen, indem sie Züge an der Station zum Eurotunnel bei der Stadt bestiegen.

5.000 könnte nach vielen klingen, doch das sind nur 2.5% der Anzahl an Einwanderern, die allein in diesem Jahr in Griechenland und Italien eingetroffen sind. Trotzdem reagiert die hysterische britische Regierung so, als würden diese unglücklichen Seelen zu "plündernden Millionen" werden und Europas "soziale Ordnung" zerstören. Der britische Außenminister Philip Hammond beispielsweise sagte:
Die Kluft der Lebensstandards zwischen Europa und Afrika bedeutet, dass es immer Millionen von Afrikanern geben wird, die mit wirtschaftlicher Motivation nach Europa gelangen wollen.

So lange wie es große Zahlen sehr verzweifelter Flüchtlinge gibt, die in der Gegend plündern, wird immer eine Bedrohung für die Sicherheit des Tunnels bestehen. Wir können dieses Problem zur Gänze lösen, wenn wir in der Lage sind, jene, die kein Anrecht auf die Beantragung von Asyl haben, in ihre Herkunftsländer zurückzuschicken. ...

Und das ist keine tragbare Situation, denn Europa kann sich nicht selbst schützen, seinen Lebensstandard sowie seine soziale Infrastruktur bewahren, wenn es Millionen von Zuwanderern aus Afrika aufnehmen muss.
Kingsley vom The Guardian hatte Folgendes über Hammonds letzten Kommentar zu sagen:
Hammond sagte, dass die Migranten den Zusammmenbruch der europäischen Sozialordnung beschleunigen würden. In Wahrheit ist die Anzahl der Zuwanderer, die in diesem Jahr bis jetzt angekommen sind (200.000), so geringfügig, dass sie nur 0,027% der Gesamtbevölkerung Europas von 740 Millionen ausmacht. Der reichste Kontinent der Welt kann mit einem derart vergleichsweise kleinen Zustrom leicht umgehen.
In der Tat sind Hammonds herabwürdigenden Kommentare und 'warnenden' Beiträge nichts weiter als politische Angstmacherei. Im selben Psycho-Tenor tönte der britische Premierminister David Cameron, als er ITV mitteilte: "Das ist eine harte Prüfung, das sehe ich wohl. Denn da ist ein Schwarm von Menschen, die über das Mittelmeer kommen und nach einem besseren Leben streben; und sie wollen nach Großbritannien kommen, denn Großbritannien hat Arbeitsplätze, eine wachsende Wirtschaft, es ist ein fantastischer Ort zum Leben. Doch wir müssen unsere Grenzen schützen, indem wir Hand in Hand mit unseren Nachbarn, den Franzosen, zusammenarbeiten, und das ist genau das was wir tun."

Der kleinmütige Cameron versprach außerdem britischen Ferienreisenden, dass sie eine "gefahrlose und sichere" Ferienzeit verbringen könnten; denn wie jedermann weiß, sind hungrige und heimatlose Immigranten, die von britischen Bomben aus ihren Ländern vertrieben wurden, eine klare Bedrohung für nachlässige, betrunkene Briten, die an südeuropäischen Stränden herumkrebsen. Achten Sie auch auf die verabscheuungswürdige Anmaßung von Cameron und anderen britischen und EU-Politikern, welche die Situation so verdrehen wollen, dass es scheint, als würden die Flüchtlinge sich in erbärmlichen Lagern im Norden Frankreichs aufhalten, weil das Vereinigte Königreich ein solch wundervoller Ort zum Leben ist. Doch in Wirklichkeit wären diese Menschen glücklich, in ihre Heimatländer und zu ihren Familien zurückzukehren. Doch sie können es nicht, weil Psychopathen wie David Cameron diese zerstört haben.

Doch die britische und französische Elite von Kriminellen hat eine Lösung: anstatt den Flüchtlingen zu helfen, werden 1.000 weitere Grenzpolizisten bei Calais stationiert und ein neuer Zaun, der gänzlich mit CCTV- und Infrarot-Detektoren bestückt ist, soll errichtet werden. Insgesamt hat Großbritannien 22 Millionen Pfund für diese Sicherheitsmaßnahmen ausgelobt. Das sind mehr als 4.000 Pfund für jeden Flüchtling, die für militärische Ausrüstung und Personal ausgegeben wird. Das Ziel ist es scheinbar, die Flüchtlinge in Lebensumständen festzuhalten, die nicht viel anders sind als jene, vor denen sie geflohen sind.

Eine ernsthaft helfende Hand

Russisch-serbische Delegation in einem Flüchtlingslager bei Preševo, Serbien
© Russian-Serbian Humanitarian CentreRussisch-serbische Delegation in einem Flüchtlingslager bei Preševo, Serbien
Während die meisten westlichen Länder viel Zeit und Mühe dafür aufwenden, hilfreich zu erscheinen, hat Russland eine praktischere und produktivere Herangehensweise bemüht - speziell im Hinblick auf die Zuwanderungskrise in Serbien. Flüchtlinge reisen auf ihrem Weg nach Westeuropa duch Serbien, wobei etwa 2.000 Migranten jeden Tag die serbische Grenze überqueren. Russland hat bei der Errichtung von Lagern geholfen und Ausrüstung für die Unterbringung der Migranten geliefert, einschließlich: Dieselkraftstoffe, Öfen, Decken und Betten - genug Ausrüstung für rund 1.000 Menschen. Das veranschaulicht erneut, dass Russland durch Bereitstellung direkter humanitärer Unterstützung für Menschen in Not hilft, während westliche Länder Mauerung und Aggression anwenden, um die Flüchtlingskrise 'lösen zu helfen', die sie selbst erschaffen haben.

Ein weitere seltene, helfende Hand ist in der westdeutschen Stadt Goslar zu finden. Während Deutschland plant, für 94.000 Migranten die Wiedereinreisegenehmigungen zu verbieten, heißt Goslars Oberbürgermeister Junk Flüchtlinge willkommen und hofft, dass die Wirtschaft und Bevölkerung seiner Stadt als Resultat davon ansteigen und Nutzen daraus ziehen werden. Wie Oberbürgermeister Junk sagte: "Wir haben zahlreiche leerstehende Häuser, und anstatt diese verfallen zu sehen, könnten wir Einwanderern neue Heime geben, ihnen helfen, und unserer Stadt somit eine Zukunft geben." OB Junk zufolge ist Deutschland ein "reiches Land, und es ist unsere Pflicht, Menschen in Not zu helfen."

Das sind aufrichtige Worte, die selten ausgesprochen und noch weniger befolgt werden - von der Mehrheit unserer sogenannten Führer der freien und demokratischen Welt.