Unbekannte beschädigen das Tagungsgebäude der sächsischen Linken schwer. Die Delegierten müssen in ein Ausweichquartier umziehen. Politische Motive werden nicht ausgeschlossen. Auf der Tagesordnung stand auch ein Papier zu legalen Fluchtwegen.
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Ein Landesparteitag der sächsischen Linken ist von einem nächtlichen Anschlag auf den Tagungsort überschattet worden. In der Park Arena gingen am frühen Sonntagmorgen etwa 30 großflächige Scheiben zu Bruch. Der Schaden beläuft sich nach ersten Schätzungen der Polizei auf rund 250.000 Euro. "Nahezu das gesamte Gebäude ist betroffen", sagte eine Sprecherin der Polizeidirektion Leipzig.

Das für Extremismus zuständige Operative Abwehrzentrum übernahm die Ermittlungen. Die Delegierten wichen auf das nahe gelegene Gemeindeamt aus und setzten ihren Parteitag fort. Am Samstag hatten sie ihren Landesvorsitzenden Rico Gebhardt mit 78,3 Prozent im Amt bestätigt. Die Polizei teilte mit, es werde in alle Richtungen ermittelt, ein politisch motivierter Hintergrund könne aber nicht ausgeschlossen werden. Womit die Täter die Scheiben zerstörten, war zunächst unklar.

"Wir werden uns nicht einschüchtern lassen! Wir lassen uns nicht vertreiben", erklärte Parteichef Gebhardt. Er sprach von einem Anschlag, den er auf das Schärfste verurteile. So etwas sei in den vergangenen 25 Jahren noch bei keinem Parteitag der Linken passiert. "Wir haben in Sachsen ein gewaltiges gesellschaftliches Problem, wenn politische Auseinandersetzungen auf eine so undemokratische Art und Weise geführt werden."

Unter anderem spielte auf dem Landesparteitag das Thema Asylpolitik eine große Rolle. In einem Papier forderte die Linke zum Beispiel legale Fluchtwege nach Europa.

Quelle: n-tv.de , ahe/dpa