Kommentar: Hat ihm der Rückschlag in Syrien nicht gut getan? Man kennt das ja: wird der Schulhofschläger unsanft eingebremst, muss er halt seine Dominanz anderswo umso lauter demonstrieren. Man käme ja sonst auf den Gedanken, er wäre nur ein armer Wicht.


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© AP Photo/Caroly Kaster

Die Regeln für den Welthandel werden laut Präsident Barack Obama die USA schreiben - „und nicht etwa ein China“. Das erklärte er im Zusammenhang mit dem Abschluss des 12jährigen Transpazifischen Partnerschaftsabkommens TPPA.


Im TPPA-Rahmen soll eine Freihandelszone im Asiatisch-Pazifischen Raum geschaffen werden. Auf die Pazifikländer entfallen 40 Prozent der Weltwirtschaft und ein Drittel des Welthandels. Die Teilnehmer des Abkommens sind die USA, Kanada, Mexiko, Peru, Chile, Malaysia, Brunei, Singapur, Vietnam, Australien und Neuseeland.

„Da mehr als 90 Prozent unserer potentiellen Kunden außerhalb unserer Grenzen leben, können wir Ländern wie China nicht gestatten, Regeln für die globale Wirtschaft zu schreiben“, erklärte Obama. „Wir müssen diese Regeln schreiben und neue Märkte für die amerikanischen Erzeugnisse erschließen sowie neue hohe Standards für den Schutz der Arbeitnehmer und der Umwelt festlegen. Das am Montag in Atlanta geschlossene Abkommen wird das sichern.“


Kommentar: Hat der gute Mann vergessen, dass China bereits jetzt die Regeln schreiben könnte, wie es ihnen beliebt? Schließlich ist "made in China" auf fast Allem zu finden, auch in den USA. Eine sehr schlechte Idee, seinen Hauptlieferanten verärgern zu wollen. Wenn China sich entscheidet, einfach nichts mehr in die USA zu liefern, dann sieht das Land sehr schnell sehr alt aus, wie übrigens auch wir hier in Deutschland ganz schön in die dann nicht mehr vorhandene Röhre glotzen würden.

Aber vielleicht meint Obama mit "ausländischen Kunden" von amerikanischen Waren einfach nur die Waffenexporte.


Das Abkommen werde Arbeitsplätze in den USA und die Umwelt „stärker schützen als je ein anderes Abkommen in der Geschichte“.

„Sobald die Verhandlungspartner die Arbeit am Text der Partnerschaft abschließen, werden dem Kongress und dem amerikanischen Volk mehrere Monate zur Verfügung haben, um darin jedes Wort zu lesen, bevor ich diesen unterschreibe“, fügte Obama hinzu.

Die USA wollen nach Ansicht russischer Experten das pazifische Freihandelsabkommen TPP durch militärpolitische Maßnahmen ergänzen, um sich dem Einfluss von Russland und China entgegenzustellen. Das wäre eine Art östliche Nato.

„US-Medien mahnen unterdessen zu einer aktiveren Eindämmungspolitik gegen Russland und China und betrachten Pekings zunehmende politisch-wirtschaftliche Aktivitäten im Pazifikraum als reale Bedrohung für die strategischen Interessen der USA und ihrer Verbündeten in der Region, schrieb der Wirtschaftsexperte Alexej Tschitschkin kürzlich in einem Gastbeitrag für die Wochenzeitung „WPK“. „Ähnlich betrachtet man in Washington auch die Situation um die umstrittenen öl- und gasreichen Spratly-Inseln (Südchinesisches Meer), wo China seine Positionen festigt.“