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Wir alle wissen, dass gesättigte Fette für uns ungesund und tödlich sind. Die Regierung sagt es, Ernährungsexperten und medizinische Fachleute sagen es.


Aber stimmt das wirklich? Betrachten wir also die Wissenschaft hinter diesen Behauptungen näher.

Die Hypothese, dass gesättigte Fette ungesund sind, wurde zum ersten Mal im Jahr 1955 durch den Forscher Ancel Keys entwickelt. In seiner berühmten - oder eher anrüchigen - Sieben-Länder-Studie, zeigte er, dass in den Ländern, in denen die meisten gesättigten Fette konsumiert werden, auch die höchsten Raten an kardiovaskulären Erkrankungen auftreten.

Das Propblem mit dieser Studie wurde jedoch von zwei anderen Forschern zwei Jahre später aufgedeckt: Yerushalmy und Hilleboe. Keys hatte aus 22 Ländern, in denen die Daten verfügbar waren, nur die Daten von 7 Ländern für seine Studie ausgesucht. Hätte er alle zur Verfügung stehenden Daten verwendet, hätte seine Theorie fast keine Grundlage gehabt und wäre wahrscheinlich nie veröffentlicht worden.

Neben diesen Problemen mit den Daten gab es auch eine riesige strukturelle Beschränkung der Sieben-Länder-Studie: es war eine epidemiologische Untersuchung. Epidemiologische Studien können nur Assoziationen aufzeigen, aber keine Kausalitäten. Oder anders ausgedrückt: Solche Studien können nur feststellen, dass zwei Elemente zusammen auftreten, aber sie kann keine kausale Verbindung zwischen diesen Elementen beweisen.

Zur gleichen Zeit wurde eine andere Hypothese energisch debattiert: Die Zucker Hypothese, in der Übergewicht und viele chronische Krankheiten auf eine kohlenhydratreiche Ernährung zurückgeführt werden. In den späten 50igern bis in die frühen 70iger Jahre führte Keys eine anhaltende Debatte in der wissenschaftlichen Literatur mit John Yudkin; ein Physiologie Professor der Queen Elizabeth Hochschule der Universität London der seinerzeit einer der Hauptvertreter der Zucker Hypothese war. "Keys war der Zucker-Idee sehr entgegengesetzt" sagte einer seiner Co-Forscher später. Keys Kommentar zur Hypothese von Yudkin war, dass es ein "Berg von Unsinn" ist.

Heute wissen wir, dass Yudkin Recht hatte und Keys in Wirklichkeit den Unsinn fabriziert hat.

1961 war ein Wendepunkt für Ancels Keys und seine Ernährung+Herz Hypothese. Er schaffte drei Streiche auf einmal: Im ersten Streich schaffte er es, die amerikanische Herz Gesellschaft für seine Ideen zu begeistern, die mächtigste Gruppe für Herzerkrankungen in der Geschichte der USA. Der zweite Streich brachte ihn auf das Cover des Time-Magazins, das einflussreichste Magazin seiner Zeit. Der letzte Streich gelang ihm als er vom nationalen Insitut für Gesundheit anerkannt wurde; der führenden wissenschaftlichen Autorität der USA und reichsten Quelle für Forschungsgelder.

Ab diesem Zeitpunkt wurde die Lipid-Herzkrankheit-Hypothese als Tatsache in der medizinischen und allgemeinen Bevölkerung angepriesen. Es entwickelte sich zum Dogma. Diejenigen, die es wagten dieses Dogma zu hinterfragen, wurden von ihren Kollegen verspottet, ausgegrenzt und viele verloren ihre Arbeit.

In den Jahren danach stürzte sich eine riesige Industrie fröhlich auf den "fettarm" Zug und stellte eine Überfülle von billigen Lebensmitteln auf Kohlenhydrat-Basis her. Im Jahr 1980 begann die USDA Ernährungsrichtlinien zu veröffentlichen, die die Reduzierung von allen Fetten forderte, aber vor allem von gesättigten Fetten, und als Stellvertreter auch das Cholesterin. Die Welt begann ab diesem Zeitpunkt ein riesiges Ernährungsexperiment: Fleisch, Milchprodukte und gesättigte Fette in der Nahrung wurden durch Getreide, Obst, Gemüse und Pflanzenöle ersetzt. Mit welchem Resultat? Eine Erhöhung der Häufigkeit von Fettleibigkeit, Herzinsuffizienz, Schlaganfällen und zu guter Letzt Herzerkrankungen.

Dass die westliche Welt begann, Pflanzenöle als die gesündeste mögliche Art von Fett zu sehen, war einer der erstaunlichsten Veränderungen in unserer Einstellung zur Ernährung im zwanzigsten Jahrhundert. Die darauffolgende Veränderung des Konsumverhaltens war astronomisch: Die Öle die noch 1910 völlig unbekannt waren, wurden bis ins Jahr 1999 fester Bestandteil der amerikanischen Ernährung; mit 7 bis 8 Prozent aller verzehrten Kalorien.

Aber was geschah mit der Rate der Herzkrankheiten?

Im Gegensatz zu Keys Theorie stiegen Herzerkrankungen, Diabetes und Fettleibigkeit sprunghaft an, trotz der kontinuierlichen Reduzierung des Gesamtfettes, der gesättigten Fette und des Cholesterins in den meisten westlichen Ländern.

Also was sollen wir jetzt mit all diesen Daten anfangen?

Zahlreiche Studien wurden seitdem veröffentlicht, die glasklar die Annahme widerlegt haben, dass gesättigte Fette Herzerkrankungen verursachen. Dazu gehört insbesondere die größte und längste epidemologische Studie, die jemals durchgeführt wurde: Die Framingham Studie konnte keine Korrelation zwischen dem Konsum von gesättigten Fetten und Herzerkrankungen feststellen. Einer der beteiligten Forscher in der Studie, George Mann, sagte später: "Dieses Ergebniss wurde von meinen Vorgesetzten in der NIH wie eine 'Nasse Decke' behandelt, weil es dem widersprach was sie von uns wollten, das wir es finden."

Erst 1992 gab der Framingham Forscher William Castelli öffentlich Folgendes zu: "Tatsächlich stellten wir fest, je mehr gesättigte Fette gegessen wurden, je niedrigen war das Serum-Cholesterin und das Gewicht der Teilnehmer". Ein weiterer Punkt, den die Framingham-Studie eindeutig belegte, war, dass die Senkung des Cholesterins nicht hilfreich ist. Tatsächlich wurde festgestellt, dass für jede 1-prozentige Reduzierung des Cholesterins, eine 11% Steigerung der Herzkrankheitsrate und der Sterblichkeit die Folge war.

1993 startete die "Woman's Health Initiative" eine weitere Studie, bei der 49.000 Frauen teilnahmen: Mit der Erwartung, dass die Vorteile einer fettarmen Ernährung ein für alle Mal bewiesen werden. Nach einem Jahrzehnt des Verzehrs von mehr Obst, Gemüse und Vollkornprodukten und der Reduzierung von Fleisch und Fett stellte man fest, dass die Frauen kein Gewicht verloren hatten. Aber die noch wichtigere Feststellung war: Die Frauen zeigten keine signifikante Verringerung in ihrem Risiko für Herzerkrankungen oder Krebs. Diese Studie war die größte und längste, die je über die fettarme Ernährung durchgeführt wurde und die Ergebnisse deuteten eindeutig darauf hin, dass diese Ernährung völlig gescheitert ist.

Das Ergebniss einer anderen Studie zeigte, dass Männer, deren Cholesterin sich verringerte, eine signifikant höhere Rate an Selbstmorden, tödlichen Unfällen und Morden aufwiesen. Forscher haben daraufhin nahegelegt, dass Cholesterin-Schwund im Gehirn möglicherweise zu einer verminderten Funktionsweise der Serotonin-Rezeptoren führt. Anders gesagt: Ein niedriger Cholesterinspiegel verursacht Depressionen.

Neuere Studien zeichnen das gleiche Bild: Eine Meta-Analyse die im Jahr 2010 von Siri-Tarino, im amerikanischen Journal der klinischen Ernährung, veröffentlicht wurde, stellte fest, dass "es keine signifikanten Beweise dafür gibt, dass gesättigte Fette in der Ernährung mit einem erhöhten Risiko an Herkreislauferkrankungen oder Schlaganfällen assoziiert werden können".

Gesättigte Fette sind lebenswichtig für den Körper und den Geist, und sie zu verringern führt nachweislich zu einem Anstieg einer ganzen Reihe von Krankheiten und dem Tod. Gesättigte Fette sind sehr energiereich, sättigen den Körper und reduzieren somit den Hunger und das Verlangen nach Kohlenhydraten: Der wahre Schuldige hinter der Explosion an Herzerkrankungen, Diabetes, Übergewicht und Krebs im Westen. Eine fettarme Ernährung ist unweigerlich reich an Kohlenhydraten und verdrängt somit diese gesunden Fette. Außerdem wurden gesättigte Fette durch mehrfach ungesättigte und künstliche Transfette, wie Margarine, ersetzt, die auch erwiesenermaßen Gift für den Körper sind.

Also, was sollten wir tun?

Eine nüchterne Analyse von Jahrzehnten der Ernährungsforschung hat uns deutlich gezeigt: Wenn Fette aus der Ernährung entfernt werden und insbesondere gesättigte Fette, dann ist das das perfekte Rezept für schlechte Gesundheit und vorzeitigen Tod.

Eine gesunde Ernährung besteht aus einer Mischung von gesättigten Fetten und mono-ungesättigten Fettsäuren in einem Verhältniss von 1:1, die den Großteil der täglichen Kalorienzufuhr darstellen sollten und eine bescheide Menge von, vorzugsweise, Tierproteinen und so wenig Kohlenhydraten wie möglich. Lassen Sie uns also alle den Toast weglegen und stattdessen Speck und Eier essen!