Die Nato hatte nicht erwartet, dass Russland so schnell seinen Syrien-Einsatz beginnt. Laut Alastair Crooke ist das einer der Gründe, warum die westlichen Staaten so hysterisch auf die russischen Bombenangriffe gegen den IS reagieren.


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Russlands Verteidigungsministerium
Nachdem Washington ein Jahr lang ohne Ergebnis den IS in Syrien bombardiert habe, erteile Russlands Präsident Wladimir Putin nun US-Staatschef Barack Obama eine Lektion, schreibt Crooke, früherer Top-Agent des britischen Mi6, in einem Beitrag für Huffington Post.


Laut ihm führt Russlands prompter Einsatz die Schwerfälligkeit der Nato-Strukturen vor Augen. Dem Westen bleibe nichts übrig, als auf den russischen Luftkrieg gegen den IS mit einer Desinformationswelle zu reagieren.


Jahrzehntelang habe die Nato keine Rivalen gehabt und durfte eigenmächtig über Krieg und Frieden entscheiden, so Crooke weiter. Dem Bündnis sei egal gewesen, was von ihm andere Länder hielten. Auch wenn die zerstörerische Kraft der Nato offensichtig sei, sei ihr strategischer Vorsprung durchaus fraglich.

Russland fliegt seit der vergangenen Woche auf Bitte der syrischen Regierung Angriffe gegen den IS, der in den letzten Jahren weite Teile Syriens erobert hat. Russische Jets haben laut Angaben aus Moskau bereits mehr als 140 Ziele zerbombt und Hunderte Dschihadisten getötet. Nach der Einschätzung der syrischen Regierung haben russische Bomben schon in den ersten Tagen mindestens 40 Prozent der IS-Infrastruktur zerstört.


Am 7. Oktober machten Angriffe der russischen Kriegsmarine in Syrien Schlagzeilen. Mit 26 Marschflugkörpern bekämpften russische Schiffe vom Kaspischen Meer aus elf Ziele, die in einer Entfernung von 1.500 Kilometern gelegen haben.

Das Ziel der Angriffe ist es, die syrische Regierungsarmee im Kampf gegen die berüchtigte Terrormiliz zu unterstützen. Und tatsächlich begannen die Truppen von Syriens Präsident Baschar al-Assad in dieser Wioche eine groß angelegte Offensive und befreiten mehrere Ortschaften von den Terroristen.

Die USA und ihre Verbündeten, die Syrien ohne Zustimmung der Regierung in Damaskus und ohne sichtbare Ergebnisse bombardieren, beschuldigen Russland, „falsche“ Terroristen anzugreifen.


Kommentar: "ohne Zustimmung der Regierung" bedeutet, dass die US-Koalition bewusst gegen das Völkerrecht verstoßen hat. Dass Russland die „falschen“ Terroristen angreift, ist schlichtweg Lügenpropaganda aus dem Westen:

Das russische Verteidigungsministerium widerlegt das, indem es täglich neue Videos der Angriffe gegen den IS vorstellt.