Diese Meldung durchzuckt die Medien derzeit wie kaum eine andere Nachricht zur Weltraumforschung: Forscher stießen auf einen Stern, der seine Helligkeit so bizarr ändert, dass sie nun sogar ernsthaft zu fragen beginnen, ob Aktivitäten einer außerirdischen Superzivilisation dahinterstecken könnten. Bald soll eine Suche beginnen.

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Erst vor Kurzem kam der Astronom Professor Michael Garrett nach einer gezielten Analyse fremder Galaxien zu einem auch für ihn eher ernüchternden Ergebnis: Super-Zivilisationen dürften im Universum sehr selten sein oder vielleicht gar nicht existieren. Von solchen extrem fortgeschrittenen außerirdischen Gesellschaften wird angenommen, dass sie wegen ihres kaum mehr vorstellbaren Energiebedarfs ganze Sternsysteme in auffallender Weise verändern - das könnte natürlich ein allzu menschlicher Trugschluss sein, basierend auf (notgedrungener) Unkenntnis technologischer Alternativen, über die solche Kulturen verfügen könnten.


Kommentar: Ziemlich egozentrische Annahmen...:

Wer sich wirklich skeptisch und ohne emotionale Glaubensverankerungen mit dem Thema "UFOs" und "Außerirdischen" auseinandersetzt, wird feststellen, dass daran mehr ist, als man vermuten könnte.

Richard Dolan beweist in seiner Buchreihe: UFOs and the National Security State unzweifelhaft, dass es in der Tat ein reales Phänomen gibt, das von den Regierungen (insbesondere auch der amerikanischen) und Organisationen ernst genommen wird.

Dies ist eine Buchreihe, die sich mit belegbaren Fakten und offiziellen Dokumenten von Organisationen wie der CIA und den Regierungen selbst auseinandersetzt.

Was nun diese "UFOs" wirklich sind, ist eine ganz andere Frage, die nicht wirklich so einfach faktisch zu beantworten ist. Festzustellen bleibt jedoch, dass es wirklich ein reales Phänomen gibt, das sich nicht so einfach mit uns bekannten natürlichen Phänomenen wegargumentieren lassen kann. Es ist in der Tat ein Themengebiet dem intensivere wissenschaftliche Arbeit gut tun würde.

Unglücklicherweise sind viele der Arbeiten, die in diesem Themengebiet erscheinen nun wirklich blödsinnig, was natürlich die hervorragenden Arbeiten einiger seriöser Forscher in diesem Gebiet wie z.B. Richard Dolan, John Keel, Jacques Vallee... mit in den Sumpf zieht.

Unser Buch Höchste Fremdartigkeit, geht diesem Phänomen, auf bisher völlig neue und faszinierende Art, auf den Grund. Lesen lohnt sich...


Schnell verliert sich das Thema in Spekulation, doch immerhin gibt es Wissenschaftler, die über solche Möglichkeiten nachdenken und auch darüber, wie man Zivilisationen dieser besonderen Art nachweisen könnte. Garrett hält die Existenz solcher galaktischer Supergesellschaften nach wie vor für möglich, er konnte nur eben keine Hinweise finden.

Vielleicht wird es ja sogar einfacher mit den weniger hoch entwickelten Zivilisationen, jenen, die uns ähnlicher sind. Das wären dann möglicherweise Wesen, die es bewerkstelligt haben, die Energie ihres Heimatsterns hochgradig zu nutzen. Damit wären sie uns immer noch extrem weit voraus. Ihre Aktivitäten könnten heutigen Astronomen ebenfalls bereits auffallen, in Form von nie zuvor gesehenen »Verhaltensstörungen« eines Sterns beispielsweise. Und genau solche Anomalien wurden nun gefunden, um den etwa 1480 Lichtjahre entfernten Lichtpunkt mit der Katalognummer KIC 8462852 (KIC = Kepler Input Catalog).

Diese für das bloße Auge unsichtbare fremde Sonne liegt auf der nördlichen Himmelskugel zwischen den Sternbildern Schwan und Leier, der ursprünglichen Suchregion des Kepler-Weltraumteleskops, das dort deutlich mehr als 150 000 Sterne auf Hinweise nach Planeten untersuchte und oft fündig wurde. Das Instrument lieferte so viele Daten, dass bis jetzt noch nicht alle durchforstet sind und die Wissenschaftler, wie bereits bei anderen umfangreichen Projekten, sogar auf die Hilfe der Öffentlichkeit zurückgreifen, um Anomalien im Datenmeer zu entdecken.

Im Rahmen von Planet Hunters kann jedermann an der Suche teilnehmen und bei Sternen nach auffallenden Helligkeitsänderungen fahnden, wie sie auftreten, wenn ein dunkler Körper, sprich: ein Planet, direkt in den Vordergrund vor die helle »Sternscheibe« rückt.

Exoplaneten erzeugen regelmäßige und typische »Dimmer-Effekte« bei ihren Heimatsternen, und außerdem gibt es noch eine ganze Reihe anderer Gründe, warum ein Stern seine Helligkeit ändern kann. Bekannt sind auch zahlreiche »Veränderliche«, bei denen der Name wirklich Programm ist. Sterne pulsieren, sie erleben Ausbrüche, haben riesige dunkle Flecken, werden von anderen Sternen oder eben Planeten umkreist, alles führt zu Lichtschwankungen.

Doch KIC 8462852 ist anders. Er will sich nicht ins Schema einreihen lassen, keine Erklärung will bei ihm so richtig passen. Das ist auch der Grund, warum jetzt selbst völlig seriöse Astronomen an das schier Unaussprechliche denken: Könnten da etwa wirklich ...?

Jeder weiß eigentlich, dass die Möglichkeit ganz real besteht, die Möglichkeit, dass irgendwo um einen fremden Stern der Galaxis andere Wesen existieren, die schon »wesen-tlich« weiterentwickelt sind als wir, die riesige Strukturen um ihre Sonne errichtet haben und damit bizarre Lichtwechsel erzeugen könnten. Aber einmal langsam - was haben die Astronomen nun eigentlich genau entdeckt? Und haben sie wirklich von Außerirdischen gesprochen?

Tabetha Boyajian hat das zunächst mal nicht getan. Sie ist führende Autorin einer aktuellen Studie zu jenem einzigartigen Stern, der sonst eher ein ziemlich gewöhnliches Mitglied des galaktischen Lichtermeers zu sein scheint. KIC 8462852 fiel im Jahr 2011 zunächst den Planet-Hunter-Hobbyforschern auf, weil die Helligkeit sich ganz und gar nicht regelmäßig ändert.

Vielmehr wird er in unregelmäßigen Intervallen plötzlich um bis zu 22 Prozent schwächer, um dann in einer weiten Spanne zwischen fünf und 80 Tage lang dunkel zu bleiben, zumindest soweit das jetzt nach vier Jahren Beobachtungszeit bekannt ist. Ein Planetenriese wie Jupiter würde die Helligkeit um nur etwa ein Prozent mindern. Aus früheren Beobachtungen geht hervor: Der seltsame Stern scheint einen Begleiter zu haben, und zwar keinen Planeten, sondern einen anderen Stern. An sich überhaupt nichts Ungewöhnliches. Doch selbst, wenn dieser Partner wirklich an KIC 8462852 gebunden ist, kann er sich nicht auf die Helligkeit auswirken - denn dafür ist er zu weit entfernt, rund tausendmal weiter als unser Planet von der Sonne.

Ihr ist KIC 8462852 übrigens relativ ähnlich, nur ist er massereicher und älter als sie. Deshalb scheidet auch eine protoplanetare Wolke als Verursacher der beobachteten Schwankungen aus. Sehr massereiche Planeten sind wohl gleichfalls nicht die Lösung. Die hätte man nämlich schon entdecken müssen, doch Fehlanzeige.

Asteroidenkollisionen könnten wiederum auch bei älteren Sternen für Staubwolken sorgen, würden aber damit das Licht anders beeinflussen und eine verstärkte Infrarotstrahlung nach sich ziehen.Gleichfalls Fehlanzeige. Und »Welten im Zusammenstoß«? Könnte es dort heute - also entfernungsbedingt eigentlich vor rund 1500 Jahren - eine planetare Kollision gegeben haben? Gerade auch bei einem alten Stern ein eher unwahrscheinliches Szenario.

Insgesamt wäre es ein enormer Zufall, hätte Kepler ausgerechnet in unserer Epoche eine solche Katastrophe registriert. Boyajian hat in ihrer Studie all diese Möglichkeiten untersucht und zuvor auch sorgfältig die ebenfalls denkbaren technischen Fehlerquellen ausgelotet. Da wurden die Kepler-Daten auf ihre Qualität analysiert, Nachbarquellen auf ähnliche Veränderungen durchforstet, mögliche Artefakte im Detektorsystem geprüft und einiges mehr. Doch nichts.

Die junge Forscherin ist aber absolut überzeugt: Die Anomalie ist echt. Als einzig natürliche Erklärung hält sie eine dort umherschwirrende Gruppe von Kometen-Trümmern für möglich, verschiedene große Materieklumpen, die von unterschiedlich großen dunklen Wolken umgeben sind und den Stern umkreisen. Spuren solcher Exokometen glauben Astronomen bereits bei anderen Sternen entdeckt zu haben. Doch das Verhalten von KIC 8462852 bleibt nach wie vor einzigartig.

Im gigantischen Wust der Kepler-Daten tauchte nach gezielter Suche kein einziger Kandidat auf, der diesem Stern wirklich im Verhalten gleicht. Und selbst, wenn Boyajian große Kometenwolken als wahrscheinlichstes Szenario beschreibt, muss das noch lange nicht die richtige Interpretation sein - das betont sie selbst. Gegenüber Ross Andersen vom US-Magazin Atlantic teilte sie in einem Telefongespräch mit, sie habe in ihrer Arbeit zwar nur natürliche Erklärungen angeboten, erwäge aber auch noch »andere Szenarien«. Und damit wird die Geschichte nun richtig spannend.

Tabetha Boyajian legte die sonderbaren Daten auch dem an der Pennsylvania State University forschenden Astronomen Professor Jason Thomas Wright vor, der auf nahe Sterne und deren Exoplaneten spezialisiert ist. »Ich war fasziniert, wie verrückt die [Daten] aussahen«, so gesteht er. Und fügt hinzu: »Außerirdische sollten immer die letzte Hypothese sein, die man in Erwägung zieht. Doch das hier sah nach etwas aus, von dem man erwarten würde, dass es eine außerirdische Zivilisation baut.«

Selbst, wenn sich jeder Weltraumforscher pflichtschuldigst darum bemüht, eine natürliche Erklärung zu präsentieren, sind heute bekanntlich auch viele Fachleute absolut von der Existenz außerirdischer Lebensformen überzeugt und gehen davon aus, sie mit aktueller Technologie entdecken zu können. Die logische Schlussfolgerung: Irgendwann muss es dann wohl tatsächlich soweit sein. Eine Grundidee bleibt, dass solche Zivilisationen umso mehr Energie benötigen, je höher entwickelt sie sind.

Zwar könnte das glatte Gegenteil der Fall sein, aber wenn es denn wirklich so wäre und außerirdische Gesellschaften nicht längst andere Wege eingeschlagen hätten, könnten sie riesige Sonnenkollektoren um ihren Stern angeordnet haben, als Gürtel oder Kugelschale aus unzähligen Einzelelementen. Sie würden seine Energie auf diese Weise »ernten«, das Sternenlicht aber auch abblocken. Der Physiker Freeman Dyson gilt als einer der ersten Visionäre eines solchen Konzepts, weshalb diese hypothetischen Gebilde weithin auch als Dyson-Sphären bekannt sind.

Wie Wright seinerseits anmerkt, sei zwar die Kometen-Interpretation für die Anomalie von KIC 8462852 die derzeit beste (natürliche) Erklärung, doch schränkt er sofort ein: »Es ist schwer vorstellbar, wie Kometen so viel Licht abschirmen sollten. Da wäre eine gewaltige Anzahl von ihnen nötig, und wir müssen sie genau zu dem Zeitpunkt erwischt haben, als sie alle miteinander verklumpten.« Das klingt nicht unbedingt sehr wahrscheinlich. Da müsste Kepler bei der Untersuchung von 150 000 Sternen schon ein sehr seltenes Naturereignis beobachtet haben. Trotzdem sind die Astronomen jetzt gewissermaßen »alarmiert«.

Tabetha Boyajian arbeitet nun mit Jason Wright und Andrew Siemion, dem Chef des SETI Research Center der University of California, an einem wissenschaftlichen Beitrag zu Alternativinterpretationen. Die Forscher wollen bald in Erfahrung bringen, ob von dem Stern möglicherweise Radiosignale ausgehen.

Dazu soll nun demnächst das riesigeGreen-Bank-Radio-Teleskop im US-Bundesstaat West Virginia eingesetzt werden, um dann zunächst einmal wenigstens einige Stunden lang lauschen zu können, ob von KIC 8462852 vielleicht charakteristische Radiowellen als Zeichen für intelligentes Leben ausgehen.

Bei entsprechenden Hinweisen sollen dann höher aufgelöste Beobachtungen mittels des Karl G. Jansky Very Large Array(JVLA) folgen, des berühmten Radiointerferometers von Socorro in New Mexico. Wright betont:»Sollten wir hören, dass schmalbandige, modulierte Radiowellenemissionen von dem Stern kommen, kann ich mir keine andere Erklärung vorstellen. Die Natur verhält sich so nicht, das müsste dann künstlich sein.«

Nun geht es also tatsächlich um eine sehr gezielte Suche nach extraterrestrischer Intelligenz (SETI), und nicht umsonst konstatiert Wright: »Das ist das beste SETI-Ziel, das ich je gesehen oder von dem ich je gehört habe.«