Auf dem internationalen Flughafen von Beirut (Libanon) wurde ein Saudi-Prinz wegen Drogenschmuggel festgenommen. Er wollte die Drogen, die wohl gegen Waffen für den IS getauscht wurden, nach Saudi-Arabien bringen. Die Saudi-Eliten sind allerdings ohnehin dafür bekannt, es mit den wahhabitischen Regeln nicht so genau zu nehmen wenn es sie selbst betrifft.
Captagon-Pillen
Captagon-Pillen
Am Montag gelang den Zollbehörden des Libanons der größte Drogenfund in der Geschichte des Landes. Rund 2 Tonnen an Captagon-Pillen und Kokain wurden gefunden, als die Drogen zu einem Privatjet gebracht wurden der einem saudischen Prinzen gehört. Er und vier weitere Männer wurden daraufhin von den libanesischen Behörden festgenommen. Dies vermeldet die Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf einen Sicherheitsbeamten des Flughafens.

Ob Prinz Abdel Mohsen Bin Walid Bin Abdulaziz wirkliche Konsequenzen zu fürchten hat, wird sich noch herausstellen. Wahrscheinlicher ist jedoch ein Freikaufen des Mitglieds des saudischen Königshauses, wie das auch schon in vielen anderen Ländern der Fall war. Da die Saudis jedoch keine Drogen im eigenen Land tolerieren, dürfte sich der Prinz einigen Ärger zu Hause einhandeln. Immerhin war der Privatjet für einen Weiterflug nach Saudi-Arabien gebucht.

Captagon ist der Markenname für das Amphetamin Phenethyllin, welches vor allem im Nahen Osten eine gebräuchliche Droge ist. So sollen auch die Kämpfer des "Islamischen Staates" das Aufputschmittel nehmen um so die oftmals mehrere Stunden andauernden Gefechte überstehen zu können. Die Droge wird derzeit hauptsächlich in Syrien hergestellt, wo sie dann im Tausch gegen Waffen nach Saudi-Arabien gelangt. Der Prinz dürfte also durchaus eben ein Waffengeschäft mit IS-Vertretern abgeschlossen haben.

Wofür das Captagon schlussendlich bestimmt war, wird sich noch klären müssen. Doch das ebenfalls gefundene Kokain dürfte höchstwahrscheinlich für die privaten Orgien im Kreise des Saudi-Scheichs bestimmt gewesen sein. Dass sich die Eliten des äußerst streng islamischen Landes einen Dreck um jene Regeln und Prinzipien kümmern, die dem einfachen Volk auferlegt werden, ist ohnehin längst schon bekannt. "Koks und Nutten" gehören samt Alkoholexzesse immer wieder zum Alltag der reichen Oberschicht - vor allem dann, wenn sie im Ausland verweilen.