Der russische Auslandssender RT wird immer populärer. Für die USA Anlass, um Medienexperten von US-Denkfabriken zu einer Anhörung in den US-Senat einzuladen. Deren Credo: "Derzeit verlieren wir die Kommunikationsschlacht". Das erstaunliche Lob zur RT-Medienarbeit hat aber wohl auch die Intention, dem US-Senat weitere Budgeterhöhungen im "Kampf gegen die mediale russische Bedrohung" zu entlocken.
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Maksymilian Czuperski vom Atlantic Council, einer regierungsnahen Denkfabrik, stellte fest, dass die USA in Bezug auf Öffentlichkeit in den letzten Jahren absolut gescheitert sind:
„Wir nutzen Twitter, um langweilige Pressemitteilungen zu versenden. Darüber hinaus strahlen wir via YouTube Videos aus, die alle nur zum Schlafen bringen.“
Beweis genug für den Erfolg RTs sei die enorme Online-Zuschauerquote des Senders, die der Atlantic Council mit mehr als zwei Milliarden angibt. In apokalyptischem Duktus warnte Czuperski:
„Wir müssen unsere Kommunikation ändern, sonst werden wir diese Schlacht verlieren.“
Heather Conley, Vizepräsidentin des Zentrums für Strategische Internationale Studien, erläuterte, dass RT nach ihrer Einschätzung, als einzelner Sender eine viel wirksamere Öffentlichkeitsarbeit betreibe als die USA:
„Auf uns wartet noch ein sehr langer Weg, um allgegenwärtig und einflussreich wie das heutige Russland zu werden.“