Türkische Pro-Regierungs-Medien haben Erklärungen des russischen Verteidigungsministeriums in Bezug auf die Verwicklung Erdogans und seiner Familie in das illegale IS-Ölgeschäft ignoriert. Dies hat eine negative Reaktion im türkischen Internet ausgelöst. Nutzer stellen das Vertrauen zu den türkischen Medien in Frage.


Kommentar: Zur Erinnerung: Erdogan hat es selbst zugegeben, tritt aber trotzdem nicht zurück:

Türkei Medien
© AFP 2015/ Ozan Kose
Anstatt die Beweise für die Kooperation zwischen dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan und der Terrormiliz Daesh (auch IS oder „Islamischer Staat“ genannt) zu veröffentlichen, die zuvor vom russischen Verteidigungsamt präsentiert wurden, haben die großen Pro-Regierungs-Medien der Türkei beschlossen, stattdessen über die Reaktion Washingtons auf die Behauptungen Moskaus zu berichten.


Die meisten Medien, darunter auch Hürriyet, eine der bekanntesten Zeitungen der Türkei, haben es vorgezogen, das Thema einfach zu ignorieren, was eine heftig kritische Reaktion im Internet hervorrief. In dem in der Türkei beliebten sozialen Netzwerk Ekşi Sözlük kommentierten zahlreiche User das Thema „Zensur der Zeitung Hürriyet“.

Ein Nutzer schrieb dazu: „Sie (die Mitarbeiter der Zeitung) begreifen nicht, dass ihre Zeitung sich unter dem Druck Erdogans und der AKP (Partei „Adalet ve Kalkınma Partisi“) bald in ein staatliches Informationsblatt verwandeln wird. Das Vertrauen wird untergraben, und niemand wird sie mehr lesen.“