Der Kreml nutzt Syrien als Erprobungsgebiet neuer Waffensysteme. Angeblich sollen russische Roboter-Panzer Stellungen von Rebellen erobert haben.

Plattform-M Roboter
© Liveleak/ScreenshotDie Plattform-M wurde auf einer Messe gezeigt. Sie ist mit einem MG und Granatwerfern bestückt.
Angeblich hat Russland weltweit erstmals Roboter in einem echten Gefecht eingesetzt. Bei den Kampfmaschinen handelt es sich um zwei Arten von Mini-Panzern, es sind also keine humanoiden Roboter wie aus einem Science-Fiction-Film. Überdies operieren die Mini-Tanks nicht komplett selbstständig, sie werden ferngesteuert. Diese Art von Gefechts-Roboter sollte man daher zutreffender gepanzerte Boden-Drohnen nennen. Unbekannt ist allerdings, wie hoch der Fernsteuerungsanteil und wie selbstständig die Künstliche Intelligenz der Kampfmaschinen ist.

Von dem Einsatz haben bislang nur prorussische Unterstützerseiten aus dem Netz, syrische Loyalisten und Militär-Blogs berichtet. Die Meldungen sind daher nicht bestätigt, es gibt auch keine offizielle Stellungnahme dazu. Laut den Meldungen galt der Angriff der befestigten Höhe 754, Syriatel, in Latakia. Dabei sollen sechs "Platform-M" und vier "Argo" Systeme eingesetzt worden sein. Der Angriff sein in Syrien koordiniert worden, die Steuerungen der Maschinen sei in einem Kommandozentrum in Moskau vorgenommen worden.


Laut dem Bericht verlief der Angriff ansonsten höchst konventionell. Die Roboter hätten den Angriff als erste Welle vor den syrischen Truppen gestartet und seien auf die Stellungen der Verteidiger zu gerollt Als die Maschinen auf etwa 100 Meter heran gelangt seien, hätten die Verteidiger gezwungenermaßen das Feuer eröffnet. Damit hätten sie ihre eigenen exakten Positionen verraten. Das war das Ziel des Einsatzes. Die Stellungen seien dann von Panzern und Artillerie angegriffen worden. Diese schwere Waffen und nicht die Granatwerfer und MGs der Kampfmaschinen hätten dann das Gefecht entschieden, bevor es begonnen hatte. Die Rebellen seien gezwungen gewesen, ihre Stellungen aufzugeben und hätten sich unter den Augen von Beobachtungsdrohen zurückgezogen.

Unabhängige Beweise, dass der Einsatz tatsächlich so stattgefunden hat, gibt es nicht. Videos der Roboter existieren seit langem, im Prinzip wäre so ein Einsatz durchaus möglich. Außerdem hat Moskau in den letzten Monaten immer wieder neue Waffen in Syrien eingesetzt. Dabei stand häufig die Absicht im Vordergrund, die militärische Leistungsfähigkeit zu demonstrieren. Etwa beim der Abschuss neuartiger Cruise Missiles aus dem Kaspischen Meer. Er zeigte, dass die Reichweite der Missiles auch ausreicht, um Ziele in West-Europa zu treffen. Auch der Einsatz von TU-160 Überschallbombern, die ganz Europa umflogen, um zu ihrem Ziel zu kommen, gilt als Demonstration der Stärke. Die unlängst in Syrien eingetroffenen T-90 Panzer sollen die Leistungsfähigkeit ihrer Systeme zu aktiven Abwehr von Lenkwaffen unter Beweis stellen. Und nicht zuletzt wurde quasi über Nacht das gefürchtete S-400 Luftabwehrsystem in Syrien installiert. In diese Reihe würde sich der Einsatz von Kampfdohnen einfügen.

Typisch für das russische Militär wäre auch der plumpe und zugleich effektive Einsatz der Drohnen. Eine derartige Taktik benutzte die Rote Armee bereits im Zweiten Weltkrieg, nur dass damals Strafbataillone die selbstmörderische Aufgabe der bewaffneten Aufklärung durchführen mussten.