Chinesische Kinder mit höheren Bleikonzentrationen im Blut schlafen schlechter und nehmen häufiger Schlafmittel.
schlafendes kind,schlafendes mädchen
Jahrelange Untersuchungen an 665 chinesischen Kindern deuten darauf hin, dass Bleiaufnahme in der frühen Kindheit eng mit späteren Schlafproblemen zusammenhängt. Seit 2004 untersucht das Team um Jianghong Liu von der Pennsylvania School of Nursing, wie Blei Gesundheit und Neurokognition von Kindern beeinflusst. Die Wissenschaftler untersuchten die Bleigehalte im Blut, als die Probanden zwischen drei und fünf Jahre alt waren; sechs Jahre später befragten sie ihre Versuchspersonen zur Schlafqualität. Dabei zeigte sich, dass Kinder mit viel Blei im Blut schlechter schlafen und häufiger Schlaftabletten nehmen.

Die Bleimengen in der Umwelt nehmen zwar ab, seit Tetraethylblei als Antiklopfmittel in Kraftstoff aus der Mode gekommen ist, doch speziell in China und vielen anderen Schwellenländern ist Blei in der Umwelt nach wie vor ein Problem. Bei Kindern kann unkontrollierte Bleibelastung Gehirn und Nervensystem verändern. In Lius Untersuchung berichteten Kinder, die im Alter von drei bis fünf Jahren mehr als 100 Nanogramm pro Milliliter Blei im Blut gehabt hatten, zwei- bis dreimal häufiger von Schlafstörungen als Kinder, die unter diesem Wert geblieben waren. Dieser Befund ist nach Angaben der Autoren auch deswegen alarmierend, weil schlechter Schlaf mit einer ganzen Reihe anderer Gesundheitsprobleme korreliert ist.