Nach dem Verbot russischer Beobachtungflüge über der Türkei sieht sich Moskau in seinen Befürchtungen bestätigt, dass die türkisch-syrische Grenze zur Unterstützung des IS (auch Islamischer Staat) genutzt wird, wie ein hochrangiger Sprecher des russischen Außenministeriums der Agentur RIA Novosti am Donnerstag mitteilte.
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© Flickr/ Dmitry Terekhov
Die Beobachtungsflüge einer Gruppe russischer Militärexperten über dem türkischen Territorium waren vom 1. bis 5. Februar geplant gewesen. Nach Ankunft der Gruppe in der Türkei und der Bekanntgabe der Flugroute teilten die türkischen Militärs mit, das Außenamt in Ankara habe die Mission untersagt.

„Das ist natürlich ein himmelschreiender Fall, denn heute ist der Open-Skies-Vertrag in der Tat eines der wenigen Mechanismen, die im gesamteuropäischen Raum noch funktionieren. Dabei ist dieser Vertrag wirkungsvoll, er ermöglicht glaubwürdige Informationen über die Schritte des einen oder anderen Staates zu bekommen, die gerade unternommen oder nicht unternommen werden“, sagte der Sprecher.

Er erinnerte zudem daran, dass noch vor einem Jahr, als die westlichen Partner versuchten, Russland vorzuwerfen, es führe irgendwelche unangemeldete Tätigkeit entlang der Grenze zur Ukraine, gerade die Beobachtungsflüge der Nato-Länder im Rahmen des Vertrages jene Erdichtungen komplett widerlegt hatten.

„Hier braucht man kein Rätsel zu lösen. Es ist ganz offensichtlich. Wenn man uns verbietet, dort zu fliegen, dann hat man etwas zu verbergen. Nicht nur vor uns, sondern vor der internationalen Gemeinschaft. Das bestätigt abermals die Besorgnis, die die russische Seite wiederholt geäußert hat, dass die türkisch-syrische Grenze für die Unterstützung des IS genutzt wird“, betonte der hochrangige Vertreter des Außenamtes.