Gut eingestellte Blutzuckerwerte beugen diabetischen Folgekrankheiten vor. Zu diesem Zweck nutzen Diabetiker die so genannte „intensivierte konventionelle Insulintherapie“ (ICT). Dabei handelt es sich um eine Mischtherapie mit schnellem und langsamem Insulin, deren Dosis der Patient selbstständig an seinen Bedarf anpasst. Für Menschen mit Typ-1-Diabetes ist die ICT praktisch die einzig mögliche Behandlungsform, da ihr Körper kein Insulin mehr produziert und sie ihren kompletten Bedarf mit Spritzen decken müssen.

Inzwischen nutzen aber auch rund 1,5 Millionen Typ-2-Diabetiker die Möglichkeiten der intensivierten konventionellen Insulintherapie.

Jetzt stellten Wissenschaftler um Catherine Cornu vom Louis Pradel Hospital in Bron bei Lyon eine Studie vor, deren Ergebnisse Zweifel an der Überlegenheit einer Therapie bei Typ-2-Diabetes nähren.

Die Forscher werteten die Daten von fast 35.000 Patienten aus. Sie stellten fest: Wenn 117 bis 150 Typ-2-Diabetiker fünf Jahre mit einer intensivierten Insulintherapie behandelt werden, lässt sich dadurch - verglichen etwa mit Diabetikern, die Tabletten nehmen und nur einmal täglich ein langwirkendes Insulin spritzen - nur ein einziger Herzinfarkt verhindern. Etwas, aber nicht wesentlich günstiger war das Ergebnis der ICT hinsichtlich der Vermeidung eines diabetischen Nierenschadens. Andererseits entwickelte einer von 15 bis 52 Patienten, die fünf Jahre eine ICT betrieben, eine schwere, lebensbedrohliche Unterzuckerung. Experten warnen davor, aus den Ergebnissen dieser Studie zu folgern, eine blutzuckersenkende Therapie sei bei Typ-2-Diabetes eher schädlich als nützlich. Allerdings konnte bestätigt werden, dass eine optimale Diabetestherapie stets auf den einzelnen Patienten abgestimmt werden muss.

Quelle: PM von http://www.diabetes-ratgeber.net/Diabetes-Typ-2/Intensive-Insulintherapie-Nutzen-bei-Typ-2-Diabetes-bezweifelt-116159.html