Weinheim - Bundeswehrsoldaten erkranken nach einem Afghanistan-Einsatz bis zu zehn Mal häufiger an posttraumatischen Belastungs­störungen (PTBS) als Soldaten ohne Auslandseinsatz.

Laut einer Studie des Instituts für Klinische Psychologie der Technischen Universität Dresden kehrten rund zwei Prozent aller Soldaten, die 2009 in Afghanistan waren, mit einer PTBS zurück, wie die Zeitschrift Psychologie heute in ihrer Augustausgabe berichtet. Hochgerechnet entspreche dies etwa 300 Betroffenen pro Jahr.

Für die Studie befragten die Psychologen rund 1.500 Soldaten im Auslandseinsatz sowie 880 Bundeswehrsoldaten im Inland. Der Umfrage zufolge nahm nur jeder zweite der Betroffenen im ersten Jahr nach einem Afghanistaneinsatz psychologische Hilfe in Anspruch.

Dies könne langfristig zu Folgeerkrankungen führen, schreiben die Wissenschaftler. Als weiteres Ergebnis halten die Psychologen fest, dass nahezu alle Soldaten im Auslandseinsatz wiederholt mit „bedrückenden Ereignissen“ wie Kampfhandlungen, Verletzungen oder Todesangst konfrontiert seien.

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