Gegrillter Fisch
© ColourboxGegrillter Fisch ist gut fürs Gehirn.
Die richtige Ernährung kann offenbar das Alzheimerrisiko senken. Wer wöchentlich mindestens einmal gebackenen oder gegrillten Fisch isst, macht seine grauen Zellen stark gegen Alzheimer.

Gebacken oder gegrillt: Wer mindestens einmal in der Woche Fisch genießt, der schützt so seine grauen Zellen vor dem Untergang durch die Alzheimerkrankheit. Das zeigt eine Studie, deren Ergebnisse anlässlich des Jahrestreffens der Radiologischen Gesellschaft von Nordamerika (RSNA) bekannt gegeben wurde. „Das ist die erste Studie, die eine direkte Verbindung zwischen dem Fischkonsum, der Gehirnstruktur und dem Alzheimerrisiko herstellt”, sagt Cyrus Raji von der University of Pittsburgh. „Die Ergebnisse zeigten, dass im Gehirn von Menschen, die mindestens einmal pro Woche gebackenen oder gegrillten Fisch aßen, die graue Masse besser hielt - vor allem in den Arealen, die üblicherweise von der Alzheimerkrankheit betroffen sind.“

Für die Studie wurden 260 gesunde Erwachsene aus einer größeren Studie, der „Cardiovascular Health Study“ ausgewählt. Die Informationen über den Fischkonsum wiederum stammten aus dem „National Cancer Institute Food Frequency Questionnaire“. 163 der Patienten gaben an, wöchentlich Fisch zu verspeisen - der Großteil von ihnen ein- bis viermal pro Woche. Zudem machten die Forscher eine 3-D-Aufnahme des Gehirns jedes Patienten. Insbesondere wurde so das Volumen der grauen Materie ermittelt. Sie ist maßgeblich für die Gesundheit des Gehirns. Nimmt sie ab, zeigt das an, dass Gehirnzellen schwinden.

Mehr Fisch auf den Tisch

Die Ergebnisse der Gehirnscans wiederum stellten die Wissenschaftler dem wöchentlichen Fischkonsum und der Gehirnstruktur zehn Jahre später gegenüber. Erfasst wurden auch Angaben zum Alter, Geschlecht, Bildung, ethnischer Zugehörigkeit, Übergewicht, körperlicher Bewegung und ob das Apolipoprotein E4 (ApoE4) nachweisbar war oder nicht - ein Gen, dass das Risiko für Alzheimer erhöht.

Es zeigte sich, dass sich der Konsum von gebackenem oder gegrilltem Fisch positiv auf die grauen Zellen in bestimmten Hirnarealen auswirkte - wenn er wöchentlich mindestens einmal verzehrt wurde. Das Risiko eines geistigen Abbaus durch Demenz oder Alzheimer innerhalb von fünf Jahren war verglichen mit Menschen, die keinen Fisch aßen, um das bis zu Fünffache reduziert. Allerdings spielte die Zubereitungsart offenbar eine maßgebliche Rolle: Dieser Zusammenhang war nur für gebackenen und gegrillten, nicht aber für gebratenen Fisch nachweisbar. „Gebackener oder gegrillter Fisch fördern stärkere Neuronen in der grauen Masse des Gehirns und machen sie größer und stärker“, sagt Raji. „Das erhöht die Widerstandsfähigkeit gegenüber Alzheimer und senkt das Risiko für die Störung.“

Besonders deutlich waren die positiven Auswirkungen auf das Arbeitsgedächtnis. Es erlaubt es Menschen, sich auf Aufgaben zu konzentrieren und Informationen an das Kurzzeitgedächtnis zu übergeben. Dieser Prozess ist durch Alzheimer zunehmend gestört.

hb