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Der kürzlich erschiene Artikel im Spiegel zum Nutzen von Vitaminpräparaten und Nahrungsergänzungsmitteln rückt die gesamte Supplement-Branche in ein schlechtes Licht. Angeblich seien die meisten Produkte nicht nur wirkungslos, sondern auch gefährlich.

In Bezug auf den Nutzen der Produkte verkennen die Autoren, dass die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit EFSA und auch das EU-Parlament den meisten Vitaminpräparaten die ausgelobten positiven Wirkungen zuschreiben.

So beziehen sich die meisten der rund 200 Angaben, die demnächst im Rahmen der Verordnung 1924/2006 (Health Claims Verordnung) eine Zulassung erhalten werden, auf Vitamine und Mineralstoffe. Die Aussagen, die hierzu im Zulassungsprozess bei den staatlichen Behörden eingereicht wurden, stammen dabei vor allem von Nahrungsergänzungsmittelherstellern.

Zudem sind die Mangelzustände in der Bevölkerung durch die heutigen Ernährungsgewohnheiten vielfältig und die Verbraucher sind vor allem durch das Internet gut informiert. Würden die Produkte alle nicht das halten, was sie versprechen, wären die meisten Produkte bereits vom Markt verschwunden. Das Gegenteil ist jedoch der Fall. Hier hilft auch ein Vergleich zu den USA, wo der Supplement-Markt noch um einiges größer ist als in Deutschland. Sollten sich die Millionen von wiederkehrenden Konsumenten derart irren? Fakt ist, die Nachfrage bestimmt das Angebot und da hilft es auch nicht, ein paar „Experten“ zu zitieren, denen solche Produkte ein Dorn im Auge sind.

Entsprechendes gilt für die angebliche Gefährdung durch Nahrungsergänzungsmittel. Überdosierte Produkte können durchaus die Gesundheit gefährden, aber solche Produkte machen einen winzigen Bruchteil aller erhältlichen Supplements aus. Derartige Präparate sind nicht verkehrsfähig und können sich aufgrund reger Überwachungstätigkeit von Behörden und Abmahnvereinen ohnehin nicht lange im Markt halten. Der Spiegel möchte doch selbst nicht behaupten, dass die Nahrungsergänzungsmittel, die in jedem Drogerie- oder Supermarkt oder sogar in Apotheken unter professioneller Aufsicht abgegeben werden, gesundheitsgefährdend sind? Und was ist mit den tausenden von Ärzten, die solche Produkte ihren Patienten verschreiben. Sind das auch alles „Scharlatane“? Wo sind denn die Fälle aus der Praxis, in denen es zu Gesundheitsschäden gekommen ist? Im Ergebnis hätte man von einem Leitartikel des Spiegels eine bessere Recherche und mehr Objektivität erwarten können.