Die Scheinheiligkeit des »Kriegs gegen Drogen« ist angesichts des immensen Ausmaßes, in dem die CIA und das internationale Bankensystem vom Drogenhandel profitieren, ungeheuerlich. Der Sohn eines verurteilten berüchtigten Drogenhändlers antwortete vor Gericht auf die Frage, ob seine Familie immer noch mit »Crack«, einer schnell wirkenden und extrem abhängig machenden Droge aus Kokainsalz und Natron, handele: »Nein, da können wir mit der Regierung nicht mithalten.«
Drogen und Geld
© Unbekannt
Die amerikanischen Soldaten in Afghanistan schützen teilweise die riesigen Mohnfelder, auf denen der Rohstoff für Heroin wächst. Die meisten dieser Felder waren bis 2001 vernichtet worden, als die Taliban massiv gegen den Anbau vorgingen und ihn verboten. Nach der amerikanischen Besatzung blühen sie wieder auf.

Das ergibt zunächst keinen Sinn, obwohl in der »normalen« Berichterstattung oft die Rede davon ist, dass die amerikanischen Soldaten die Mohnbauern angeblich vor den »bösen Rauschgifthändlern« schützten. Aber auf Internetseiten wie Prison Planet, Info Wars, The Political Coffeehouse und anderen liest man etwas anderes. Dort wirft man der CIA und dem amerikanischen Militär vor, für den weitverbreiteten Wiederanbau des Mohns in Afghanistan seit 2002 mitverantwortlich zu sein. Wer sagt denn nun die Wahrheit?

Wie die CIA ihren Drogenhandel vor der Öffentlichkeit verbirgt

Die verdeckten Machenschaften der CIA zur Beeinflussung und Manipulierung von Journalisten setzten bereits in den 1950er Jahren ein, als der Geheimdienst begann, die Medien zu infiltrieren und Journalisten durch Bestechung als Mitarbeiter und Agenten zu gewinnen. Berichten zufolge prahlte der damalige CIA-Direktor William Colby 1976 damit, die CIA kontrolliere die Presse. In ihrem Buch Katharine the Great, in dem sie sich mit der langjährigen Herausgeberin der Washington Post, Katharine Graham auseinandersetzte, bezeichnete Deborah Davis diese extrem geheime Operation als Operation Mockingbird. Wie gut Operation Mockingbird funktionierte, bekam der vielfach ausgezeichnete Journalist Gary Webb zu spüren, als seine Zeitung, die San Jose Mercury News, seine Hintergrundserie über den Drogenhandel der CIA veröffentlichte. Damals überflutete die CIA die USA mit Rauschgift, um in den 1980er Jahren die von ihr unterstützten nicaraguanischen Contras zu finanzieren.

Aus den gesamten USA meldeten sich nun mit einem Schlag Journalisten zu Wort, die behaupteten, seine Recherchen seien fehlerhaft und unprofessionell. Die Zeitung musste seine Aussagen widerrufen und feuerte ihn. Gary Webb wurde auf die Schwarze Liste gesetzt und galt bei den etablierten Medien als »unerwünschte Person«.

Aber Webb wehrte sich und veröffentlichte zusammen mit der Kongressabgeordneten Maxine Waters das Buch Dark Alliance, das es bis auf die Bestsellerliste der New York Times schaffte und einige seiner Kritiker dazu brachte, sich in privaten Gesprächen von früheren Vorwürfen zu distanzieren.

Trotz der CIA-Kontrolle der Presse griffen einige etablierte Medien, wenn auch nur kurz und oberflächlich, Berichte und Bilder von aus Mexiko und Mittelamerika stammenden Kokain-Flugzeugladungen und die Entdeckung großer Kokainladungen in den Trümmern abgestürzter Flugzeuge auf, mit denen von der CIA angeheuerte Piloten das Rauschgift zu Tarnfirmen transportiert hatten.

Erinnern Sie sich an den Spielfilm Air America? Dabei ging es um eine tatsächlich existierende CIA-Tarnfirma, die während des Vietnamkriegs tonnenweise Drogen von den Mohnfeldern im südostasiatischen »Goldenen Dreieck« (im Grenzgebiet der Länder Laos, Thailand und Burma) transportierte. Heute gelten insbesondere Afghanistan und im weiteren Sinne der »Goldene Halbmond« (Iran, Afghanistan und Pakistan) als Hauptanbaugebiete der pflanzlichen Ausgangsprodukte für Heroin und Opium.

Es ist schon lange bekannt, dass die Regierung und die Konzerne Drogengelder benutzen

Als die amerikanische Regierung während des Zweiten Weltkriegs mit der Cosa Nostra Absprachen zur Überwachung von Häfen und Flughäfen traf, ließ sie damit den Heroinhandel neu aufleben. In Frankreich wurde entsprechend die am Mittelmeer gelegene Hafenstadt Marseille von der korsischen Mafia zum Zentrum des Heroinhandels (der sogenannten »French Connection«) aufgebaut.

Aber die Anfänge des Opiumhandels reichen noch weiter in die Kolonialzeiten und die Frühzeit Amerikas zurück. Damals benutzten die amerikanischen Großreeder ihre schnellen Klipper dazu, mit der berüchtigten britischen East India Company, deren Drogenhandel vom britischen König erlaubt worden war, im Opiumtransport nach China zu konkurrieren. Einige wenige damalige Hauptakteure legten mit ihren Gewinnen aus dem Opiumhandel den Grundstein für die Vermögen einiger noch heute existierender Familien des Geldadels im Nordosten Amerikas. Bei einer dieser immer noch bekannten Familien handelt es sich nach Angaben von Wikipedia um die Familie Forbes. Auch Namen wie Astor, eine bekannte vermögende und philanthropische Familie aus dem Umfeld des heutigen New York, werden genannt. Damals galt Drogenhandel als legitimes Geschäft; unmoralisch zwar, aber nicht verboten.

Das ist heute anders, heute ist Drogenhandel auch verboten. Aber in einer zynischen Ironie gestattet es dieser Sachverhalt den größten Drogenanbietern, die CIA und das internationale Bankenwesen finanziell davon profitieren zu lassen.

Quellen: