Die Rate für Hautkrebs steigen seit Jahrzehnten, insbesondere für das gefährliche Melanom (schwarzer Hautkrebs). Die Zunahme wurde vor allem den UV-Strahlen zugeschrieben. Nun jedoch belegen Studienergebnisse aus dem British Journal of Dermatology (http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19519827), dass die UV-Strahlen bestenfalls ein Sündenbock sind. Tatsächlich ist der steile Anstieg einer harmlosen Hautläsion zuzurechnen.

Während der Forschungsperiode zwischen 1991 und 2004 wurden etwa 4000 Hautkrebsfälle als Melanom klassifiziert. Das wäre ein Anstieg von 9,39 auf 13,92 Fälle je 100.000 Menschen im Jahr.

Die Forscher bezogen dies nicht auf vermehrte Sonneneinstrahlung, sondern auf die Diagnose-Kriterien. Anscheinend wurden immer häufiger die nicht-krebsverdächtigen Hautkrankheiten als Melanome im ersten Stadium diagnostiziert. Die Forscher merkten an, dass die Verteilung der gemeldeten Läsionen nicht mit den Stellen übereinstimme, die üblicherweise der Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind.

Ihr Schluss lautete: Es bedürfe besserer Diagnosemethoden und einer Überprüfung der Behandlung von nicht krebsverdächtigen Frühstadien, um sie nicht als bösartige Melanome einzustufen. Außerdem müsse die Rolle ultravioletter Strahlung und geeigneter Schutzmaßnahmen neu bewertet werden. Die Ursachen der Melanomentstehung müssten überprüft werden.

Trotz Negativpresse gäbe es keine Beweise, dass UV-Strahlung Hautkrebs auslöse. Es gäbe vielmehr Beweise für das Gegenteil: Verschiedene Studien der vergangenen Jahre belegten, dass die Häufigkeit von Melanomen mit höherer Sonneneinstrahlung sinke, mit Sonnenschutzmitteln aber gesteigert werde. Eine wahre Epidemie von Melanomen sei unter Büroangestellten festgestellt worden, die wenig Sonnenbestrahlung ausgesetzt seien. Erklärt wird dieses Phänomen mit der Art der UV-Exposition. UV-A-Strahlen können Fensterscheiben passieren, Vitamin-D-bildende UVB-Strahlung hingegen nicht. UVA-Strahlen dringen aber tiefer in die Haut ein und sind insgesamt schädlicher.

Eine Studie in Medical Hypotheses (www.medical-hypotheses.com/article/S0306-9877(08)00599-9/abstract) vermutete, das Vorkommen von Melanomen bei Büroangestellten könne wegen des Mangels an Vitamin D und UVB-Strahlung höher sein. Mit Vitamin D könne man folglich Hautkrebs verhindern. Im Blut wird das Vitamin zu Calcitrol verwandelt, einem natürlichen Krebsblocker. Mehr als 200 epidemiologische Studien haben die Krebs verhindernde Wirkung von Vitamin D bei verschiedenen Krebsarten nachgewiesen.

Der logische Schluss von zahlreichen Forschern ist es, dass höhere Vitamin-D-Level im Blut mehrere Krebsarten verhindern könnten. Entgegen herkömmlicher Ansichten ist gerade die Mittagszeit die beste, um die Bildung von Vitamin D durch Sonneneinwirkung zu steigern und die Risiken für die Bildung von Melanomen zu senken. Zu dieser Tageszeit bildet man in kurzer Zeit das meiste Vitamin D. Alternativ dazu ist Vitamin D3 in Kapselform anzuraten, obwohl Sonnenlicht meiner Meinung nach vorzuziehen ist.