Der ehemalige Chef der Kaupthing Bank Sigurður Einarsson wurde vom Bezirksgericht in Reykjavik dazu veruteilt, der Bank 550 Millionen isländische Kronen (gut 3,4 Mio Euro) zurückzuzahlen.

Sigurður hatte zu Hochzeiten des Bankenbooms ein Darlehen von 5,5 Mrd ISK (ca. 34 Mio Euro) aufgenommen, um dafür Aktien der Bank zu kaufen. Für gut 10% der Summe hatte er damals eine persönliche Bürgschaft unterschrieben (der Rest wird vermutlich über den Aktienwert abgesichert worden sein), dieses Darlehen war von der Bank wenige Tage vor dem Kollaps im Herbst 2008 abgeschrieben worden.

Das Auflösungskomittee der Bank hat diese Abschreibung später zurückgezogen und eine volle Rückzahlung der garantierten Summe gefordert. Von dieser Art Darlehen hat es damals unter den Topmanagern der verschiedenen Banken eine ganze Reihe gegeben, in allen Fällen wurden die garantierten Summen mittlerweile zurückgefordert verbunden mit der Möglichkeit, über die Rückzahlungsmodalitäten zu verhandeln.

Sigurður Einarsson hatte das stets abgelehnt, weshalb sein Fall vor Gericht gegangen ist und dort jetzt den genannten Ausgang gefunden hat. Vom Gericht wurden auch sämtliche Vermögenswerten von Sigurður Einarsson eingefroren, darunter sein Haus, sein Sommerhaus und sein Anteil von 20% an der Firma Hvítsstaðir. Das Urteil gilt als wegweisend für ähnliche noch anhängige Fälle und sorgt in Island allgemein für Zufriedenheit da Sigurður als einer der arrogantesten und gierigsten Banker gilt.