Politiker und Experten reagieren mit Kopfschütteln. In einer Stellungnahme fordert ein Schweizer Verein die Legalisierung von Pornos im Unterricht. Jugendliche sollen mit ihrer Porno-Erfahrung nicht alleine gelassen werden.
Pornografie
© dpa
Der Schweizer Verein „Männer.ch“ fordert in einer Stellungnahme an den Bund die Legalisierung von Pornos im Schulunterricht. Demnach sollen sich „Eltern und geschulte Fachleute sich nicht strafbar machen, wenn sie mit klarem pädagogischem Ziel innerhalb eines sorgfältig gewählten und klar definierten Settings pornografische Darbietungen unter 16-Jährigen zugänglich machen“, so der Verein.

Dabei solle aber in jedem Fall das Selbstbestimmungsrecht der Kinder und Jugendlichen gewahrt werden, so dass sie nicht wider ihren Willen mit pornografischem Material konfrontiert werden.

"Porno-Forderung ist „unwürdig und erniedrigend“

Die Forderungen stoßen laut NZZ am Sonntag bei vielen Politikern auf Ablehnung. Der Schweizer Nationalrat Oskar Freysinger findet solche Formen der harten Pornografie im Unterricht als „unwürdig und erniedrigend“.

Beate Zemp, die Präsidentin des Lehrerverbandes, sagte: „Wir können doch nicht mit Schülern Pornofilme schauen.“ Gerade die Doppelrolle von Vereinspräsident Markus Theunert wird kritisch gesehen - er ist zugleich Männerbeauftragter des Kantons Zürich. „Er muss darauf achten, dass er seine Kompetenzen als Männerbeauftragter nicht überschreitet“, so Kantonsrätin Esther Guyer. Der Verein hatte die Stellungnahme zum bundesrätlichen Vorschlag, die Inanspruchnahme sexueller Dienstleistungen von 16- bis 18-Jährigen unter Strafe zu stellen, veröffentlicht.

sp