In einer Kindertagesstätte in Altenburg sind mehrere Kleinkinder von ihren Erzieherinnen gefesselt worden. Wie die Osterländer Volkszeitung unter Berufung auf den Träger der Einrichtung am Freitag berichtete, sollen drei Erzieherinnen mehrere Kinder eng in Decken gewickelt und diese Decken dann mit Windeln oder Bändern festgezurrt haben. Damit sollten die Kleinkinder zum Schlafen gezwungen werden.

Wie die Zeitung weiter berichtete, wurden die Vorfälle durch den Bericht einer Praktikantin bekannt, die in ihrer Klasse einen Vortag über die Kita zeigte. Eine Sprecherin des Landratsamtes erklärte, der Träger der Einrichtung, die Volkssolidarität, habe daraufhin Selbstanzeige beim Jugendamt erstattet. Den drei Erzieherinnen sei fristlos gekündigt worden.

Kibisch: Straftatbestand der Freiheitsberaubung

Nach Angaben des Geschäftsführers des Kreisverbandes der Volkssolidarität, Volker Kibisch, haben sie die Taten eingeräumt. Im Gespräch mit der Zeitung zeigte er sich schockiert als er Bilder von den gefesselten Kindern ansieht, die die Praktikantin gemacht hatte. Er sei fassungslos, so Kibisch. Dies erfülle den Straftatbestand der Freiheitsberaubung. Zugleich äußerte er sein Unverständnis. Dies seien alles gestandene Erzieherinnen gewesen. Dass Kinder nicht festgebunden und fixiert werden dürfen, gehöre schon zum Einmaleins der Ausbildung.

Wie viele der insgesamt 16 Kleinkinder, die in der Gruppe betreut werden, von den Vorfällen betroffen waren, ist derzeit noch nicht bekannt. Das Landratsamt will sich nun für eine psychologische Betreuung der Eltern und Mitarbeiter einsetzen und bei der Suche nach neuen Erziehern unterstützen. Gegen die Erzieherinnen soll Strafanzeige gestellt werden.