Die besonders brutale Vergewaltigung einer 23-Jährigen in einem privaten Bus in Neu Delhi schockiert Indien. Durch die sexuelle Misshandlung durch mehrere Männer und Schläge mit einer Eisenstange hat die Frau schwerste Verletzungen erlitten und kämpft um ihr Leben.

Das Video im O-Ton: "In der indischen Hauptstadt Neu Delhi ist es wegen der Vergewaltigung einer jungen Frau in einem Bus zu wütenden Protesten gekommen. Frauenrechtlerinnen und Oppositionelle gingen am Mittwoch gemeinsam auf die Straße und forderten von der Regierung, scharf gegen die Vergewaltiger vorzugehen. Die Demonstranten blockierten die Straße zu einem Polizei-Gebäude und riefen Parolen gegen die Regierung und die Polizei. "Ich verlange von Regierungschefin Sonia Gandhi, aktiv zu handeln, anstatt Handlung zu fordern", sagt Smriti Irani, die Oppositionsführerin. "Frauen werden Grausamkeiten angetan. Obwohl ich alt geworden bin, fühle ich mich auf der Straße nicht sicher. Also greifen wir auf drei Ebenen an: Erstens die Gesellschaft, weil Frauen den Männern nicht gleichgestellt sind. Zweitens die Polizei, weil sie versagt hat, und drittens das Gericht, weil es nicht handelt und stattdessen die Täter auf Kaution freilässt", sagt diese Frauenrechtlerin. Die Polizei setzte gegen die Demonstranten Wasserwerfer ein. Dabei gab es Verletzte.

"Es ist eine Schande, dass mit Wasserwerfern auf uns gefeuert wird. Ich bin verletzt und ein Polizist hat eins der Mädchen verpügelt. Es gibt keine Reaktion der Regierung und der Polizei darauf, mit welchen Maßnahmen Vergewaltigungen eingedämmt werden sollen."

Innenminister Sushilkumar Shinde reagierte unterdessen auf die Proteste. "Ich habe den Polizeichef von Delhi angerufen und andere Offizielle, um Sicherheitsfragen zu besprechen. Ich habe auch Polizisten angerufen, die für das Gebiet zuständig sind, in dem die Vergewaltigung stattfand. Wir haben einige Entscheidungen getroffen, die ich noch heute im Parlament besprechen werde."

Auch die Gesundheitsministerin von Delhi, Kiran Walia, nahm Stellung. "Wir stehen in Verbindung mit den behandelnden Ärzten und werden laufend von ihnen über den Zustand des Opfers informiert. Ich habe die junge Frau im Krankenhaus besucht und sichergestellt, dass wir sie in jeder Hinsicht unterstützen - medizinisch und finanziell."

Am vergangenen Sonntag war eine 23-jährige Medizinstudentin in einem Linienbus vergewaltigt worden. Nach der Tat warfen sie ihre Peiniger halbnackt aus dem fahrenden Bus. Die junge Frau liegt seitdem mit schweren Verletzungen im Genitalbereich, Bauch und am Kopf im Krankenhaus und kämpft um ihr Leben.

Der Busfahrer und drei weitere Männer wurden als mutmaßliche Täter festgenommen. Die grausame Tat hat im ganzen Land große Betroffenheit und Wut ausgelöst. In Indien wird einer Statistik zufolge durchschnittlich alle zwanzig Minuten eine Frau vergewaltigt, in Neu Delhi ist die Rate am höchsten. Die Zahl der Vergewaltigungen stieg im Vergleich zum Vorjahr landesweit um zehn Prozent.

Reuters