Landesweite Empörung nach Vergewaltigung in öffentlichem Bus

Demonstranten, Indien
© ap/topgyalDie Polizei ging mit Wasserwerfern gegen die Demonstranten vor.
Neu-Delhi - In Neu-Delhi ist es bei einem Massenprotest nach der brutalen Gruppenvergewaltigung einer 23-Jährigen zu schweren Ausschreitungen gekommen. Die Polizei setzte am Samstag Tränengas, Wasserwerfer und Schlagstöcke gegen die Demonstranten ein, die zu Tausenden auf den Präsidentenpalast zumarschierten. Die junge Frau war vor einer Woche fast eine Stunde lang von mehreren Tätern missbraucht und anschließend aus einem fahrenden Bus auf eine belebte Straße in der indischen Hauptstadt geworfen worden. Sie kämpft im Krankenhaus ums Überleben. Fünf Menschen wurden festgenommen. Die Demonstranten, die meisten von ihnen Studenten, forderten die Todesstrafe für die Beschuldigten und verschärfte Sicherheitsmaßnahmen zum Schutz von Frauen.

In keiner anderen indischen Großstadt werden so viele Sexualverbrechen gemeldet wie in der 16-Millionen-Metropole Neu-Delhi. Im Schnitt wird nach Polizeiangaben alle 18 Stunden eine Frau vergewaltigt, andere sexuelle Übergriffe werden alle 14 Stunden registriert. Das Verbrechen gegen die 23-Jährige hat landesweit Empörung und Proteste ausgelöst. In immer mehr Städten wurden Mahnwachen, Demonstrationen und Protestmärsche organisiert, obwohl das Innenministerium zu Zurückhaltung aufgerufen hat.

(Reuters)