Darth Vader, Lord Helmchen
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Quartzer Land: War es nicht bislang schon grotesk genug, wenn es um die Tabaksteuer ging. Die ersten dramatischen Erhöhungen Anfang dieses Jahrtausends gingen noch auf das Konto von Terroristen. So wurden die Erhöhungen mit dem Kampf gegen den Terror begründet, statt mit dem Kampf gegen das Rauchen. Ähnlich minderbemittelt dürfte es wohl auch weiterhin bezüglich dieses Themas zugehen. Jetzt geraten aber zunehmend die „Selbstdreher“ unter den Qualmern ins Visier unseres höchsten Schröpfers der Nation. Das ist genau jene Gruppe, die sich eben aus Steuer- und Kostengründen auf die Selbstfertigung der Glimmstengel spezialisiert hat.

Wir wissen zwar nicht was Schäuble für ein Kraut geraucht hat, aber die Folgen kommen langsam ans Licht. Es geht also vornehmlich um den sogenannten „Feinschnitt“, so wird genau der lose Tabak bezeichnet, den sich die jetzt auserkorene Opfergruppe der Selbstdreher regelmäßig reinpfeift. Interessanterweise ist dies für Schäuble nun Teil eines Sparpakets zur Haushaltskonsolidierung. Was der Durchschnittsdeutsche hierbei mit Blick auf den Sprachgebrauch schon wieder lernen kann: Sparen heißt andern in die Tasche zu fassen! Schäuble ist also durchaus schon wieder in Kampflaune, deshalb zeigen wir ihn rechts auch in passender Aufmachung, als rächender Engel des Imperiums.

Die Zahl der Selbstdreher unter den Rauchern nimmt in Deutschland stetig zu, um Geld zu sparen. Dies führt dann zu Steuerausfällen, da der Feinschnitt im Vergleich zur Zigarette steuerlich nur relativ gering belastet ist. Eine Schachtel Zigaretten kostet um die 5 Euro. Für 20 Zigaretten, die sich Raucher aus Feinschnitt selbst kurbeln, schlagen nur rund 1,20 Euro zu Buche. Da kann man sich dann schon einmal ausrechnen wie viel die Süchtigen alsbald zu Sanierung der Staatskasse beirauchen dürfen. Auch müssen wohl bisherige Ausfälle kompensiert werden, die entstanden sind, weil Raucher einfach vor Wut bezüglich der Tabaksteuern das rauchen aufgegeben haben. Jetzt müssen also die Hardcore-Qualmer noch ein wenig mehr für die Republik bluten.

Damit jetzt allerdings niemand einen Schocktod stirbt, sei noch erwähnt, dass diese Erhöhung natürlich erst nach der Wahl 2013 kommt, auch wenn man die Kohle jetzt schon gerne hätte. Wäre aber ja auch zu blöd, wenn die Gruppe der Raucher nun der aktuellen Regierung bereits im Herbst eine Wahl-Quittung für die höheren Abgaben ausstellen wollten. Deshalb wird offiziell jetzt nicht darüber gesprochen. Das ganze Foltersortiment der Steuerwerkzeuge wird erst wieder nach der Bundestagswahl im Herbst 2013 ausgebreitet werden.

Die Tabakkonzerne allerdings wurden schon mit dem Thema befasst. Sie sollen Stellung dazu nehmen, wie man diese Aktion „marktschonend“ durchführen kann. Auch dieser Begriff ist einmal mehr eine Neuheit und meint nicht mehr oder weniger, als die Steuererhöhung so zu gestalten, dass nicht auf einen Schlag alle Raucher das qualmende Handtuch werfen. Denn wäre dies der Fall, dann hätten die Konzerne ein Problem und die Regierung auch. Es ist ja nicht wirklich gewollt dass die Raucher aufhören, man möchte nur mehr Geld von ihnen.