Gluten ist ein Eiweißgemisch mit zentraler Bedeutung. Durch Gluten entsteht die Elastizität des Teigs, die so wichtig für den Großteil konventioneller Backwaren ist. Durch Gluten entstehen auch eine Reihe von Krankheiten, Darmentzündungen und Allergien.
Wheat Disease
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Gluten ist enthalten in den meisten Getreidesorten, allen voran Weizen, Dinkel und Roggen. Bei Vorliegen einer Glutenunverträglichkeit (sog. Zöliakie) führt der Verzehr glutenhaltiger Nahrungsmittel (praktisch alle Getreideprodukte) zu einer Entzündung der Darmschleimhaut. Die Wirkungsweise ähnelt der der Lektine:
Durch ihre Bindungsfreudigkeit, binden sich Lektine auch an die Darmwände besonders des Dünndarms und beschädigen diese, wodurch auch die Absorptionsfähigkeit für andere Nährstoffe beeinträchtigt wird, die dem Körper in der Folge nicht mehr zur Verfügung stehen. Lektine treten über diesen Weg auch in den Blutkreislauf und in weiter entfernte Organe ein. Auf diese Weise entstehen unter Anderem einige Autoimmunkrankheiten (z.B. Multiple Sklerose, s.a. diesen Beitrag über Dr. Loren Cordain). Der Darm kann, einfach ausgedrückt, “undicht” werden, das sogenannte “Leaky-Gut-Syndrome” entsteht (zu deutsch “Leckdarm-Syndrom”) und weitere Stoffe wie Nährstoffreste und Toxine treten in den Blutkreislauf ein. Die Lektine, die nun durch den gesamten Körper strömen, heften sich an weitere Organe und der Körper wehrt sich entsprechend dagegen. Er greift die Lektine an - und mit ihnen auch gesundes Gewebe und Organe. Ein Autoimmunproblem entsteht und äußert sich quer durch die Bank in Arthritis, Morbus Crohn, Fibromyalgie, Reizmagen oder auch Schilddrüsenproblemen. Unter den betroffenen Organen befindet sich auch die Bauchspeicheldrüse, die teilweise so stark zu leiden hat, dass sie ausfällt, was zu Diabetes Typ-1 führen kann.
Die deutsche Wikipedia schreibt von den Symptomen wie Gewichtsverlust, Durchfall, Erbrechen, Appetitlosigkeit, Müdigkeit, Depressionen und im Kindesalter nicht zuletzt eine Gedeihstörung.

Das sind allesamt also keine schönen Dinge. Nun ist Zöliakie im weltweiten Durchschnitt bei 1 von 130 bis 1 von 270 Menschen diagnostiziert (die Angaben schwanken stark). Jedoch betrifft die Problematik weitaus mehr Menschen, denn nicht bei jedem wird die Glutenunverträglichkeit als Zöliakie diagnostiziert.

Vielmehr ist jeder betroffen: Die Wirkungsweise (s.o.) ist immer die gleiche. Lediglich die unmittelbaren Auswirkungen unterscheiden sich in ihrer Ausprägung.

Und eben das ist der Grund, warum in der Steinzeiternährung Getreide gemieden wird. Denn die durch Gluten induzierten chronischen Entzündungen sind Ursache für einen Großteil der Zivilisationskrankheiten, darunter Arthritis, Morbus Crohn oder auch Krebs. Und wer möchte das schon?

Quellen und weitere Literatur: