Clown Ronald McDonald und seine Leute müssen sich vor Gericht verantworten. Russland, das zu Beginn dieses Jahres bereits gentechnisch veränderte Lebensmittel verurteilt hat, geht jetzt gerichtlich gegen McDonald’s vor. Ein Moskauer Gericht teilt mit, die Imbisskette verstoße mit vielen ihrer Burger und Eiscremes gegen russische Gesetze über die Sicherheit von Lebensmitteln.
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Der Fall wird vor dem Gericht des Moskauer Stadtbezirks Twerskoi verhandelt. Russische Gesundheitsbehörden drohen schon mit einem zeitweiligen Verbot für McDonald’s-Eiscreme, Milchshakes, Cheeseburger, Fishburger und Chickenburger. Eine Verhandlung ist für den 13. August angesetzt.

Russische Gesundheitsbehörden bezweifeln die Sicherheit der McDonald‘s-Fastfood-Kette insgesamt

Wie die Nachrichtenagentur Interfax berichtet, hat die russische Verbraucherschutzbehörde mehrere Verstöße gegen die verlangte Produktqualität identifiziert, durch welche die Sicherheit der Produkte der McDonald’s-Kette bezweifelt wird. Die fraglichen Produkte enthalten mehr Fett und Kohlenhydrate als nach den russischen Bestimmungen erlaubt sind.

Inspektionen in zwei McDonald’s-Restaurants in Nowgorod ergaben, dass der Kaloriengehalt von Milchshakes, Fishburgern und Royal-Cheeseburgern um das Zwei- bis Dreifache über der nach dem Gesetz zulässigen Grenze lag.

Damit könnte das Gericht alle McDonald’s-Restaurants in Russland einstweilig schließen lassen. Die Sprecherin des Bezirksgerichts von Twerskoi, Jekaterina Korotowa, gab keinen Kommentar zur Sache ab, wies aber darauf hin, die Verbraucherschutzbehörde habe beantragt, das Gericht solle »dem illegalen Vorgehen von McDonald’s Einhalt gebieten«.

BigMac-Brötchen haben keinerlei Ähnlichkeit mit echtem Brot

Es stimmt, dass McDonald‘s-Gerichte enorm viel Kalorien, Fett und Kohlenhydrate enthalten, aber noch viel mehr sollten die Verbraucher darüber beunruhigt sein, woraus die Gerichte gemacht werden.

Ein Beispiel: Ein BigMac-Brötchen ist kein echtes Brot, sondern ein Mix aus gebleichtem Weizen, gemälztem Gerstenmehl, Thiamin-Mononitrat und synthetischen Vitamin-Zusatzstoffen. Dieses angereicherte Mehl wird mit dem in der Biotech-Industrie üblichen Maissirup sowie Soja- und Rapsöl gemischt.

Dazu kommen Ammoniakverbindungen wie Ammoniumsulfat und Ammoniumchlorid sowie Treibmittel wie Azodicarbonamid, das in einigen Ländern verboten ist. Außerdem konserviert McDonald’s seine Brötchen mit Sorbinsäure, Kalziumpropionat und Natriumpropionat und bereitet den Teig zusätzlich mit Zutaten wie Natriumstearoyl-Lactylat, Mono- und Diglyceriden an. Zu guter Letzt enthält diese Brotmischung auch noch Salz, Zucker, Weizengluten und Sojalecithin.

Und das sind nur die McDonald’s-Brötchen.