Saarbrücken (Deutschland) - Am Morgen des 25. September 2014 sorgte ein gewaltiger Knall mit sogar spürbar darauffolgender Druckwelle für Aufsehen und kontroverse Diskussionen im Saarland. Ein weiterer, möglicherweise gleichartiger Knall verunsicherte dann am 1. Oktober Anwohner in Speyer und Umgebung. Selbst Experten der Luftsicherung können bislang nur Vermutungen über eine Erklärung für die Knallgeräusche anstellen.
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© Roger Zenner (WikiCommons), CC-by-SA 3.0
UPDATE 4.10.2014: Wie die Saarbrūcker Zeitung in einer Kurzmeldung mitteilte, erklärte die Luftwaffe mittlerweile, dass der im Saarland wahrgenommene Knall von zwei Kampfjets des Typs F-16 der alliierten Streitkräfte verursacht wurde, die zum fraglichen Zeitpunkt zwischen Landau und Neunkirchen "in einem zeitweilig reservierten Luftraum" in etwa 13 Kilometern Flughöhe Überschallgeschwindigkeit geflogen waren.

Ohrenzeuge des Knalls am 25. September wurde auch GreWi-Herausgeber Andreas Müller: "Es war kurz nach 9 Uhr, als ich diesen wirklich durchdringenden Knall hörte und kurz danach auch eine Druckwelle die Scheiben und Wände meines Büros zu wackeln brachte. Ich habe mir zunächst nichts Besonderes dabei gedacht und vermutete den Ursprung auf einer der zahlreichen nahen Baustellen. Allerdings war es schon ein gewaltiger 'Rums'. Erst einige Tage später erfuhr ich dann aus der Lokalzeitung, dass dieser Knall nicht nur auf das Saarbrücker Stadtgebiet begrenzt war."

Wie die Saarbrücker Zeitung (SZ) am darauffolgenden Wochenende berichtete, war der "explosionsartige Knall auch in weiten Teilen des Saarlandes" zu hören. Vielerorts sollen es sogar mehrere Knalle gewesen sein. Meldungen an die Kreisredaktionen und auf der Facebook-Seite der Zeitung belegen, dass der Knall in Neunkirchen, Bexbach, Völklingen, Saarbrücken, St. Wendel und Homburg, kurz in nahezu allen Teilen des Saarlandes vernommen wurde und dieser nicht nur in der GreWi-Redaktion Fensterscheiben und Wände zum Wackeln brachte.

Die SZ selbst folgt in ihrem Erklärungsversuch einer Stellungnahme der Informationszentrale der Luftwaffe. Diese vermutet laut SZ-Bericht, "dass ein amerikanischer Düsenjäger in Überschallgeschwindigkeit den Knall verursacht hat." Allerdings war sowohl am Donnerstag als auch am Freitag keine direkte Stellungnahme der Luftwaffe eingegangen.


Kommentar: Solch eine Ausrede wird sehr häufig verwendet, denn sie scheint die plausibelste und beruhigendste zu sein. Wahrscheinlicher ist es, dass es sich dabei um Luftexplosionen von Meteoren handelt, denn Oktober ist der Monat, wo sich die Erde wieder verstärkt durch Meteorschwärme bewegt.


Dies habe daran gelegen, "dass die Luftwaffe mit der Auswertung ihrer Daten derzeit fünf bis sechs Tage hinterher ist", erklärte Stephan Nisius, Polizeiführer vom Dienst im Saarbrücker Lagezentrum der Saar-Polizei auf SZ-Anfrage. Er selbst habe diese Auskunft von der Flugbetriebs- und Informationszentrale (FLIZ) der Luftwaffe bekommen. Hier habe man "die Vermutung geäußert, dass es sich bei dem Knall um den Überschallflug eines Jets der amerikanischen Streitkräfte gehandelt habe, die im Zusammenhang mit dem Einsatz in Syrien verstärkt fliegen." Weiterhin zitiert die SZ Nisius mit den Worten "Der Kollege vom FLIZ ging davon aus, dass es sich um Jets auf dem Weg nach oder von Ramstein handelt, da bei uns überwiegend Meldungen aus Neunkirchen und St. Ingbert eingegangen sind. (...) Auf Grund der angenommenen Flugroute sei der US-Stützpunkt Ramstein als Start- oder Landepunkt wahrscheinlicher als der Militärflugplatz Spangdahlem in der Eifel."

Bislang vertröstet denn auch das saarländische Innenministerium: "Jetzt ist es erst einmal wichtig, die Ursache zu erfahren und die Bürger darüber zu informieren“, so Sprecher Dirk Müller. Mit Daten der Luftwaffe sei nächste Woche zu rechnen.

Überschallknalle von Jagdflugzeugen

"Angesichts von Aufnahmen von verschiedenen Überschallknallen (s.Video) könnte zumindest der saarländische Knall durchaus von einem derartigen Flug verursacht worden sein", erläutert Andreas Müller sein Erlebnis. Doch warum sind angesichts dieser Erklärung vermehrter Flüge im Zuge der Syrien-Einsatz solche Knalle nicht viel öfter zu hören?

Bis zum Redaktionsschluss dieser Meldung lag uns noch keine neue offizielle Stellungnahme der Behörden vor.

Stattdessen kam es am 1. Oktober 2014 zu einem ähnlichen Vorfall im Großraum Speyer. Auch hier berichteten Anwohner von einem vergleichbaren Knall, gefolgt von einer Druckwelle. Zu diesem Ereignis vermutete auch die Feuerwehren Metropolregion Rhein-Neckar , dass es sich schlichtweg um einen Überschallknall gehandelt habe.

Auch bei der "Deutschen Gesellschaft für UFO-Forschung" (DEGUFO) gingen zum Knall in Speyer Anfragen und Meldungen ein. Sollten Sie hierzu weitere Informationen und Zeugenberichte haben, wenden Sie sich bitte an "info@degufo.de".