Die Serie schlechter Nachrichten aus der deutschen Wirtschaft reißt nicht ab: Nach Industrieaufträgen und Produktion brachen im August auch die Exporte so kräftig ein wie seit fünfeinhalb Jahren nicht mehr.
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Deutschlands Exporte sind im August eingebrochen. Im Vergleich zum Vormonat Juli gingen die Ausfuhren kalender- und saisonbereinigt um 5,8 Prozent zurück, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Donnerstag mitteilte. Dies war der höchste monatliche Rückgang seit Januar 2009, also seit mehr als fünfeinhalb Jahren. Ökonomen hatten nur mit einem Minus von vier Prozent gerechnet. Ein Grund dafür sei aber die späte Lage der Sommerferien in vielen Bundesländern gewesen, erklärten die Statistiker. Viele Hersteller produzieren in der Hauptferienzeit weniger und verschicken auch weniger Waren. Im Vergleich zum August 2013 gingen die Exporte laut Statistik um ein Prozent zurück.

"Ernüchterung beim Außenhandel: Nach dem Rekordergebnis vom Juli geht es diesmal deutlich nach unten", kommentierte Stefan Kipar von der BayernLB die Zahlen. "Der Rückgang ist sicherlich auch auf einen Ferientagseffekt zurückzuführen. Der erklärt aber nicht alles. Die Sanktionen gegen Russland greifen voll, das hinterlässt Spuren."

Auch die Importe sanken im August, im Vergleich zum Vormonat war es ein Rückgang um 1,3 Prozent, wie das Statistikamt mitteilte. Im Vergleich zum August 2013 gingen die Importe um 2,4 Prozent zurück.

Rekord-Exporte im Juli

Noch im Juli hatten die deutschen Exporte erstmals die 100-Milliarden-Euro-Marke geknackt: Die Unternehmen führten Waren im Wert von 101 Milliarden Euro aus. Im August erreichte dieser Wert nur 84,1 Milliarden Euro. Kalender- und saisonbereinigt sank der Wert der Ausfuhren von 98,3 Milliarden Euro im Juli auf 92,6 Milliarden Euro im August.

flf/AFP