Menschen, die auf ihr Gewicht oder ihren Cholesterinspiegel achten, meiden normalerweise Avocados, wenn sie im Restaurant essen. Oder sie lassen sie auf dem Markt oder im Geschäft links liegen - ein großer Fehler.
Avocado
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Denn die Frucht hat sich bei Untersuchungen nicht nur als wahres Nährstoff-Kraftpaket erwiesen, sondern sie senkt tatsächlich das LDL-Cholesterin und hilft, das Gewicht zu halten. Gleichzeitig liefert sie gesunde Fette, die für gute Gesundheit unabdingbar sind.

»Frucht« war kein Tippfehler. Viele halten die Avocado für ein Gemüse, sie ist aber in Wirklichkeit eine Frucht, die wegen ihrer Farbe, der dicken Haut und der Birnenform scherzhaft auch»Alligatorbirne« genannt wird. Sie wächst in einem warmen Klima auf Bäumen. Sehr viele Avocados kommen aus Kalifornien, Florida oder Mexiko. Am häufigsten werden die so genannten Hass-Avocados angeboten, die den Alligatorbirnen ähnlich sehen.

Vielen ist gar nicht bewusst, dass die Avocado ein komplettes Protein liefert. Anders als Fleisch, dessen schwierige Eiweiße nur durch Bauchspeicheldrüsenenzyme aufgespalten werden können, bricht die Sonne die Proteine in der Avocado in leicht verdauliche Aminosäuren auf, während die Frucht am Baum heranreift.

Auf diese Weise liefert die Avocado alle 18 essenziellen Aminosäuren, die wir brauchen, um unseren Körper vollständig mit Eiweiß zu versorgen.

Verwendung und Auswahl von Avocados

Avocados sind eine wichtige Zutat zur Guacamole, dem leckeren Dip mit gehackten Zwiebeln, Tomaten und Jalapeño-Schoten. Seien Sie nur vorsichtig mit den Chips, die sie in die Sauce dippen. Meiden Sie Chips aus gentechnisch verändertem Mais und Chips, die in gehärteten Ölen (Transfetten) frittiert wurden, wenn sie den gesundheitlichen Nutzen der Avocado nicht gleich wieder zunichtemachen wollen.


In Streifen oder Würfel geschnittene Avocados in Salate oder auf Sandwiches zu geben, ist eine elegante Methode, diese Superfrucht in die Ernährung einzubauen. Sie können sie auch einfach mit gutem Olivenöl, Essig und Meersalz als leckeren Snack genießen.

Avocados stehen nicht auf der Liste der »schmutzigen zwölf« stark besprühten Nahrungsmittel, die die amerikanische Umweltorganisation Environmental Working Group (EWG) erstellt hat. Tatsächlich rechnet die EWG die Avocado zu den »sauberen 15« pflanzlichen Nicht-Bio-Nahrungsmitteln, die nur wenig besprüht werden.

Sie können also getrost zu den günstigeren, nicht organisch angebauten Avocados greifen. Bei der Auswahl sollten Sie allerdings wissen, wofür Sie sie verwenden möchten. Wenn Sie sie bald essen möchten, wählen Sie keine, die noch hart sind.

Wenn Sie sie sanft drücken, merken Sie, welche etwas weich sind. Die können Sie sofort essen. Die harten müssen noch eine Zeit lang ruhen, bis sie zum Genuss bereit sind.

Schneiden Sie die Avocado längs durch, so dass der Kern freiliegt. Wenn Sie nur eine halbe Avocado essen, wählen Sie die Hälfte ohne den Kern und lassen Sie die andere abgedeckt ein bis zwei Tage im Kühlschrank liegen.

Lösen Sie das Fruchtfleisch mit einem Löffel heraus oder schälen Sie die Schale ab. Das »Fleisch« direkt unter der Schale enthält die meisten Nährstoffe.

Neue Herzstudie motiviert zum Verzehr von Avocados

Eine klinische Studie der Penn State University, die mit Unterstützung der American HeartAssociation (AHA) durchgeführt wurde, trägt den Titel: »Die Wirkung einer Avocado täglich auf Risikofaktoren bestehender und entstehender kardiovaskulärer Erkrankungen (CVD)«. Sie wurde Ende 2014 veröffentlicht und bei der AHA eingereicht.

Untersucht wurden 45 leicht übergewichtige oder adipöse Männer und Frauen mit leicht erhöhten LDL-Werten und leichtem Bluthochdruck. Alle wurden für fünf Wochen auf eine von drei unterschiedlichen Diäten gesetzt, zwischen jeder Diät wurde eine zweiwöchige Pause eingelegt. Diät eins war fettarm, Diät zwei mäßig fett und Diät drei war ebenfalls mäßig fett, die Probanden erhielten aber zusätzlich noch eine Hass-Avocado täglich.

Alle Diäten enthielten einfach ungesättigte Fette wie Olivenöl oder andere Pflanzenöle, Nüsse und Erdnussbutter.


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Dennoch wurden bei der Avocado-Diät die niedrigsten Werte für das LDL (low-density lipoprotein) gemessen, außerdem die niedrigsten Marker für eine kardiovaskuläre Erkrankung plus die niedrigsten Werte für Gesamtcholesterin, Triglyceride, Small-dense-LDL-, Non-HDL-Cholesterin und andere. Schlussfolgerung der Autoren: »Unsere Resultate zeigen, dass Avocados eine positive Wirkung auf kardio-metabolische Risikofaktoren aufweisen, die über ihr herzgesundes Fettsäuren-Profil hinausgeht.«


Quellen:

naturalnews.com
ewg.org
heart.org
clinicaltrials.gov
ahajournals.org
naturalnews.com