Da das US-Militär trotz der klammen Kassen und Einsparungsbemühungen nach wie vor Osteuropa im Visier hat, soll die US-Militärpräsenz auf dem Kontinent verstärkt werden. Indessen verlangt Bundestagsvizepräsident Singhammer (CSU) mehr Geld für die Bundeswehr.
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Angesichts der Ukraine-Krise und den Spannungen mit Russland verlegen die USA weitere Panzer nach Deutschland, welches die europäische Zentrale der US-Hegemonie darstellt. Insgesamt rund 800 Ketten- und Radfahrzeuge sind für Europa bestimmt - ein Teil davon soll beim US-Stützpunkt im bayerischen Grafenwöhr stationiert werden, so der Münchner Merkur unter Berufung auf ein Schreiben von Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen.

"Die USA haben entschieden, Fahrzeuge und Großgeräte in der Größenordnung der Ausstattung einer Brigade nach Europa zu verlegen", zitiert die Zeitung aus dem Brief der CDU-Politikerin. Auf der praktischen Ebene ergäben sich durch die Verlegung "gute Möglichkeiten für Verbände und Einheiten der Bundeswehr sowie anderer Nato-Partner, mit den amerikanischen Streitkräften gemeinsam zu üben und somit die Koordinationsfähigkeit auf hohem Niveau zu halten".

Bundestagsvizepräsident Johannes Singhammer (CSU), der Adressat des Briefes war, forderte gegenüber der Zeitung mehr Geld für die Bundeswehr. Insgesamt sollen die deutschen Streitkräfte in den nächsten Jahren zusätzliche 10 Milliarden Euro erhalten. "Wir müssen unsere Fähigkeiten zur Landesverteidigung mit konventionellen Waffen stärken", so Singhammer.

Wie die US-Armee schon vor einigen Tagen ankündigte, wird in Bremerhaven bald weiteres Kriegsgerät entladen. Nach Panzern, Artillerie und Hubschraubern werde noch diese Woche neues Ausrüstungsmaterial umgeschlagen, so die Militärs. Es solle für Manöver und "andere Aktivitäten in verschiedenen europäischen Ländern" genutzt werden. Was man unter "anderen Aktivitäten" versteht, dürfte angesichts der militärischen Expansion der US-Streitkräfte in Osteuropa klar sein.