Die deutsche Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) hat davor gewarnt, den Absturz der Germanwings-Maschine bereits als Selbstmord des Kopiloten einzustufen.
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Bei den neuen Erkenntnissen der Ermittler handle es sich um „einen ersten Zwischenbericht“, sagte VC-Sprecher Jörg Handwerg dem Handelsblatt (Online-Ausgabe) am Donnerstag. „Viele Fragen sind noch offen.“

Nach Angaben der französischen Ermittler steuerte der Co-Pilot die Maschine offenbar absichtlich in die Katastrophe. „Woran macht man beispielsweise fest, dass der Sinkflug vorsätzlich eingeleitet wurde?“, sagte Handwerg dem Handelsblatt.

„Aus unserer Sicht sind noch andere Möglichkeiten als Vorsatz denkbar.“ So sei noch nichts über den technischen Zustand des Flugzeugs bekannt. „Deshalb brauchen wir eine Auswertung des Flugdatenschreibers“, mahnte Handwerg vor vorschnellen Schlüssen.

Die Gewerkschaft des Kabinenpersonals UFO e.V. erklärte hingegen, sie habe „keine Erkenntnisse, die der Darstellung der Staatsanwaltschaft in Frankreich entgegenstehen“.

In einer Mitteilung der Flugbegleitergewerkschaft hieß es: „Es muss also davon ausgegangen werden, dass tatsächlich dieses Einzelschicksal, über dessen Hintergründe noch nichts bekannt ist, zu dieser Tragödie geführt hat.“

apa/afp