Auch nach dem Brandanschlag in Tröglitz setzt sich CDU-Landrat Ulrich für die Aufnahme von Flüchtlingen ein. Dafür wird er massiv angefeindet - per Mail erhält er Morddrohungen.
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© dpaDer Landrat des Burgenlandes Götz Ulrich
Vier Wochen nach dem Rücktritt des ehrenamtlichen Bürgermeisters von Tröglitz wegen rechtsextremer Anfeindungen berichtet auch der CDU-Landrat von Drohungen - gegen Flüchtlinge und auch gegen seine Person. Vor allem per Mail werde er angefeindet. "Da steht so etwas wie: Ob das jetzt nicht genüge, was in Tröglitz passiert ist. Oder ob man weitere Maßnahmen ergreifen müsse, dass von der Unterbringung der Asylbewerber Abstand genommen wird", sagte er dem Sender n-tv.

Die einschüchternden E-Mails haben laut Ulrich einen rechtsextremen Hintergrund und gingen so weit, "dass die Methoden der Französischen Revolution angedroht werden". Dem Landrat wird demnach mit Enthauptung gedroht.

Seit Monaten schon machen Rechtsextreme in Tröglitz unter der Führung des NPD-Funktionärs Steffen Thiel Stimmung gegen die Aufnahme von Asylbewerbern. Aus Angst vor den Rechten trat Markus Nierth, ehrenamtlicher Bürgermeister des 2700-Einwohner-Ortes, vor vier Wochen zurück.

In der Nacht zum Samstag zündeten Unbekannte nun das Wohnhaus an, in dem ab Mai 40 Flüchtlinge leben sollten. Ulrich nahm am Samstag an einer spontanen Kundgebung derjenigen Tröglitzer teil, die sich gegen rechte Gewalt, Hass und Ausgrenzung stellen.

An den Plänen zur Unterbringung hält der Ort trotz des Brandanschlags fest. Ulrich sagte SPIEGEL ONLINE: "Es bleibt dabei, Tröglitz bekommt 40 Asylbewerber."

sun