Inhaltsstoff von Kakao verjüngt Gedächtnisleistung von Probanden um 30 Jahre
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© freeimagesKakao ist gleich in mehrfacher Hinsicht gesund
Kakao gegen Altersdemenz: Die im Kakao enthaltenen Flavanole wirken dem geistigen Abbau entgegen, wie eine Studie nun zeigt. Ältere Probanden schnitten nach drei Monaten der regelmäßigen Einnahme von Flavanolen in Gedächtnistests wieder so gut ab wie 30 Jahre jüngere. Zudem verbesserte sich die Funktion in einem für die Erinnerungsbildung wichtigen Hirnareal, wie Forscher im Fachmagazin Nature Neuroscience berichten.

Kakao enthält zahlreiche pflanzliche Inhaltsstoffe, die sich positiv auf die Gesundheit auswirken. So hemmen die in auch in dunkler Schokolade enthaltenen Flavanole Stresshormone, wirken vorbeugend gegen Gefäßkrankheiten und machen Schnecken schlauer.

Adam Brickman von der Columbia University in New York und seine Kollegen haben nun eine weitere Wirkung überprüft: Schon bei Mäusen hatten sie festgestellt, dass regelmäßige Bewegung und ein Flavanol-haltiges Futter die Funktion des Gyrus dentatus verbesserte, einem Areal im Hippocampus, das für die Bildung neuer Erinnerungen wichtig ist. Den Zellen in diesem Areal wuchsen vermehrt neue Ausläufer, die Zahl der feinen Kapillaren nahm zu und auch die geistigen Leistungen der Tiere verbesserten sich, wie die Forscher berichten.

Tägliche Kakaodosis für Senioren

"Angesichts dieser Studien fragten wir uns, ob eine tägliche Gabe solcher Flavanole, vielleicht zusammen mit Sport, auch bei älteren Menschen die Funktion des Gyrus dentatus verbessern kann", sagen die Forscher. Um das zu testen, führten sie nach einigen Vorversuchen eine Studie mit 37 Menschen im Alter von 50 bis 67 Jahren durch. Alle Probanden unterzogen sich zuerst einem Test ihrer kognitiven Leistungen, bei dem sie zunehmend komplexe, ineinander verschlungene Formen als neu oder bekannt einstufen mussten.

Zudem wurde mit einer speziellen Variante der funktionellen Magnetresonanz-Tomografie die Aktivität und Struktur ihres Gyrus dentatus erfasst. Drei Monate lang erhielten die Teilnehmer dann täglich entweder eine hohe Dosis Flavanole oder eine um das Zehnfache niedrigere, die Hälfte jeder Dosisgruppe nahm zudem an einem Sportprogramm teil. Nach drei Monaten wiederholten die Forscher sowohl den kognitiven Test als auch die Hirnscans.