Vollgelaufene Keller, überflutete Straßen, abgebrochene Äste: Schwere Unwetter haben am Sonnabend im Osten Deutschlands teils schwere Schäden hinterlassen. Im brandenburgischen Rathenow wurde ein BUGA-Besucher von einem Ast erschlagen. In Sachsen, Sachsen-Anhalt musste die Feuerwehr zu zahlreichen Einsätzen ausrücken.
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Schwere Unwetter haben am Sonnabend im Osten Deutschlands ein Todesopfer gefordert und zahlreiche Schäden hinterlassen. Auf dem Gelände der Bundesgartenschau im brandenburgischen Rathenow starb ein Besucher. Wie die Polizei mitteilte, wurde der 49-Jährige von einem herabstürzenden 25 Zentimeter dicken Ast erschlagen. Dem Mann konnte nicht mehr geholfen werden. Seine Frau kam mit einem Schock ins Krankenhaus. Das BUGA-Gelände bleibt vorerst geschlossen. Eine Sprecherin sagte, zunächst müssten die Gewitterschäden beseitigt werden.

Schwarze Elster tritt über Ufer

Auch in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen hinterließen Sturm, Gewitter und Starkregen große Schäden. Nach Angaben der Rettungsleitstelle setzte die Schwarze Elster im ostsächsischen Kamenz mehrere Häuser unter Wasser. Die Feuerwehr sei zu mehr als 40 Einsätzen ausgerückt, um Wasser aus Kellern abzupumpen. Vielerorts seien Bäume entwurzelt worden. Besonders heftig waren die Gewitter auch noch im Raum Chemnitz, dem Erzgebirge sowie dem Vogtland.

Kalte Dusche beim Merseburger Schlossfest

Im Süden Sachsen-Anhalts wurden in Naumburg und Weißenfels zwei kleinere Straßen überflutet. Wie die Polizei mitteilte, stürzten hier ebenfalls mehrere Bäume um. In Osterfeld fiel ein Baum auf ein Auto, verletzt wurde niemand. In Merseburg musste wegen heftigen Gewitters mit Starkregen und Sturmböen das Schlossfest kurzzeitig unterbrochen werden.

80 Feuerwehr-Einsätze in Ostthüringen

Auch in Teilen Thüringens haben schwere Gewitter die Feuerwehren in Atem gehalten. Nach Angaben der Leitstelle in Gera gab es allein in Altenburg und Umgebung 80 Einsätze. Durch heftige Regenfälle waren Straßen zeitweise überflutet und wurden Gullydeckel auf Fahrbahnen gespült. Das Wasser stand bis zu 40 Zentimeter hoch. Außerdem mussten die Einsatzkräfte vollgelaufene Keller leer pumpen. Ähnlich sah es in Gera aus. Dort zählte die Leitstelle am frühen Abend 20 Einsätze.

Kurze, aber heftige Gewitter zogen auch über den Raum Erfurt hinweg. In der Landeshauptstadt wehten Sturmböen nach Polizeiangaben viele Ziegel vom Dach eines Gebäudes. Die Straße vor dem Haus musste komplett gesperrt werden. Außerdem wurde eine Straße überflutet, weil die Kanalisation die Wassermassen nicht mehr aufnehmen konnte.

DWD warnte vor Unwettern

Der Deutsche Wetterdienst hatte am Samstagnachmittag Unwetterwarnungen für Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen herausgegeben. Gewarnt wurde vor teilweise extremem Starkregen, Hagel und heftigen Sturmböen.