Bisher hat Präsident Putin den Begriff "unsere westlichen Partner" benutzt, um die USA, EU und NATO zu bezeichnen. Das hat sich offensichtlich geändert. Am vergangenen Donnerstag sprach Putin anlässlich eines Treffens des russischen Sicherheitsrat und er benutzte dabei einen Ausdruck, der völlig neu ist. Jedenfalls ist er mir bisher nicht aufgefallen. Als er die Sanktionen ansprach, die der Westen gegenüber Russland verhängt hat, sagte er: "Wir können keine Veränderung in der feindlichen Einstellung einiger unserer geopolitischen Gegner in der nahen Zukunft erwarten."
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Die Bezeichnung "geopolitische Gegner" ist eine 180 Grad Wende zum bisherigen "unsere westlichen Partner", die Putin bisher für den Westen benutzt hat. Ich habe sowieso gedacht, seit der Aufnahme der Feindseligkeiten des Westen gegenüber Russland, hat Putin die bisherige Wortwahl eher ironisch gemeint. Nur jetzt sagt er deutlich wie es wirklich ist, der Westen ist kein Partner mehr, sondern ein Gegner.


Diese Veränderung in der Sprache folgt nur einen Tag nach der Veröffentlichung des neuesten Strategiepapiers des Pentagon, in dem Russland als Hauptfeind der USA aufgeführt wird, neben China, Iran und Nordkorea.


Weiter sagte Putin: "Der Grund für den Druck auf Russland ist klar: Das Land verfolgt eine unabhängige Politik und seine Souveränität ist nicht verhandelbar. Das passt nicht jedem, aber es kann nicht anders sein."

Der russische Präsident spricht das aus, was ich schon lange sage: Jedes Land der Erde, das sich nicht den Befehlen Washington bedingungslos unterwirft, (ich sag es jetzt deutlich), nicht die Beine breit macht und sich vergewaltigen lässt, wird zum Feind erklärt und angegriffen.

Präsident Putin schlug gleich die entsprechenden Gegenmassnahmen vor: "Es ist notwenig, das ganz Spektrum der potenziellen Herausforderungen und Risiken schnell zu analysieren - politisch, wirtschaftlich und informatorisch, und andere, und auf dieser Basis die Strategie der nationalen Sicherheit zu justieren."

Wer für die Krise in der Ukraine verantwortlich ist, sprach er auch aus. "Die, welche die restriktiven Massnahmen gegen Russland implementieren, die Sanktionen, sind tatsächlich die, welche die Schuldigen für alle Ereignisse sind, die wir im Osten der Ukraine sehen."


Wir können für die Zukunft notieren, der 3. Juli 2015 war der Tag, an dem der Westen von einem Partner zu einem Gegner in den Augen Moskaus wurde. Nicht weil die russische Regierung es so will, sondern weil Washington und seine europäischen Lakaien es zu dieser veränderten Situation mit Sanktionen, Aggressionen, und militärischer Aufrüstung an der Grenze zu Russland brachten.

Am nächsten Tag folgte die Antwort auf die ständigen Provokationen seitens des Pentagon rund um Russland. Während die Amerikaner ihren "Independence Day" feierten, flogen zwei Paar russische Langstreckenbomber die Küsten von Alaska und Kalifornien entlang. Dies zwang die US Air Force ihre Abfangjäger zu starten. Die Russen zeigten damit deutlich, "was Ihr mit uns macht, können wir mit Euch machen", Atombomber bis ans US-Staatsgebiet fliegen lassen.

Die erste Konfrontation fand um 10:30 Uhr am 4. Juli ab der Küste von Alaska statt. Zwei F-22 starteten von ihrer Basis und näherten sich den beiden Tupolev Tu-95 strategischen Bomber, die Atomwaffen tragen können. Die zweite fand um 11:00 Uhr ab der Küste von Kalifornien statt. Zwei F-15 wurden losgeschickt. Ein Sprecher des Pentagon sagte, die russischen Bomber kamen nahe an die US-Küste, drangen aber nicht in die 12-Meilen-Zone ein.

Müssen sie auch nicht, denn die Bomber können aus der Ferne mit Atomsprengköpfen bestückte Marschflugkörper starten, die tief ins gegnerische Territorium eindringen.

Admiral Bill Gortney, Chef von NORAD, hat Reportern bereits im April gesagt, Russland benutzt seine Flotte an Langstreckenbombern, um ihre internationalen militärischen Fähigkeiten zu signalisieren. "Sie signalisieren uns, sie sind eine globale Macht", sagte Gortney, um anschliessend zu betonen, die USA "tun das gleiche" mit Russland in Europa.

Siehe: "Wer ist der wirkliche Feind der Menschheit?" in dem ich den Inhalt des neuen amerikanischen Strategiepapier beschreibe.