Am 11. Oktober sind in Moskau eine Gruppe Männer, bestehend aus Syrern und Nordkaukasiern, unter dem Verdacht einen Terroranschlag zu planen, verhaftet worden. Dabei wurden selbstgebaute Bomben sichergestellt, die denen gleichen, die beim Terroranschlag am 10. Oktober in Ankara verwendet wurden. Laut Angaben der Ermittler waren die Moskauer U-Bahn, ein Einkaufszentrum sowie die zwei Moskauer Flughäfen Domodedowo und Scheremetjewo als Anschlagsorte ausgewählt.

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Laut dem Informationszentrum des Nationalen Anti-Terror-Komitees (russische Abkürzung: HAK) befinden sich unter den Verhafteten drei Syrer, die als Mitglieder des selbsternannten „Islamischen Staates“ identifiziert werden konnten, sowie 12 Einwanderer aus dem Nordkaukasus, hauptsächlich aus Tschetschenien.

Es wird ein Zusammenhang zwischen dieser Gruppe und den Terroranschlägen in Ankara am 10. Oktober vermutet. Zumindest lässt der Bau der sichergestellten Bomben darauf schließen, so die Anti-Terror-Ermittler in Moskau. Während in Ankara nach bisherigem Ermittlungsstand Selbstmordattentäter den Terroranschlag begangen haben, sollte die Bomben in Moskau per Handy gezündet werden. Aus Ermittlungskreisen des HAK wurde bekannt, dass als Ziele die Moskauer U-Bahn, ein Einkaufszentrum sowie die zwei Moskauer Flughäfen Domodedowo und Scheremetjewo als Anschlagsorte ausgewählt waren.

Der russische Präsident Wladimir Putin hatte am 11. Oktober, dem Tag des vereitelten Terroranschlags, dem Kanal Rossia ein Exklusivinterview über den russischen Syrieneinsatz gegeben. Darin ging er auf die Terroranschläge in Ankara ein und unterstrich die Notwendigkeit der Zusammenarbeit im Kampf gegen den Terrorismus. Zudem verwies er auf die latente Gefahr eines Terroranschlages in Russland und betonte:
„Ohne unser Eingreifen [in Syrien] würden schon lange tausende Syrer mit Kalaschnikows auf unserem Territorium stehen.“
Der Nordkaukasus gilt als ein Epizentrum der „islamischen Radikalisierung“. Besonders bekannt ist die Terrororganisation „Kaukasisches Emirat“. Ziele sind meist russische Regierungsinstitutionen in der Region.


Seit 2012 sind weit über 1.000 Menschen bei Terroranschlägen ums Leben gekommen. Mehr als die Hälfte aller Opfer wurde in Dagestan registriert.