Kommt es Ihnen manchmal so vor, als gebe es auf der Welt mehr Homosexuelle, als Sie dachten? Oder mehr Anhänger weißer Vorherrschaft? Oder als unterstützten mehr Menschen eine politische oder gesellschaftliche Position, als sie für möglich - oder logisch - hielten? Oder als seien alle Christen Fanatiker und alle Muslime Terroristen?
soziale Medien, soziale netzwerke
© Rawpixel/Shutterstock
Sie sind nicht der Einzige. Millionen Menschen auf der Welt denken ähnlich und machen ähnliche Beobachtungen. Und tatsächlich haben solche falschen Eindrücke einen Grund. Unsere Wahrnehmung wird bewusst manipuliert, um bestimmte Pläne zu fördern. Das bestätigt eine jüngst veröffentlichte Studie.

»Eines ist besonders seltsam bei sozialen Netzwerken: Einige Botschaften, Bilder oder Ideen verbreiten sich wie ein Lauffeuer, während andere, die nicht minder eingängig oder interessant sind, kaum Beachtung finden. Der Inhalt selbst kann diesen Unterschied nicht erklären, es muss eine Besonderheit des sich verändernden Netzwerks sein, sodass sich einige Ideen verbreiten können, andere aber nicht«, berichtet das Magazin Technology Review.

»Dank der Arbeit von Kristina Lerman und Kollegen an der University of Southern Californiaerhalten wir heute einen Einblick, warum das so ist. Sie haben im Zusammenhang mit sozialen Netzwerken eine ungewöhnliche Illusion entdeckt, die dem Denken einen Streich spielt und alles erklären kann, warum beispielsweise manche Ideen schnell populär werden und warum sich riskantes oder unsoziales Verhalten so schnell verbreiten kann.«

Das »Mehrheits-Paradox«

Wissenschaftlern, die soziale Netzwerke untersuchen, ist deren paradoxe Natur schon lange bekannt. Das bekannteste Beispiel ist das Freundschafts-Paradox - im Schnitt haben Ihre Freunde immer mehr Freunde als Sie selbst.

Dieses Phänomen entsteht, weil die Verteilung von Freunden auf beliebten Plattformen sozialer Netzwerke in der Regel einer Art Potenzgesetz folgt. Einige haben weniger Freunde, andere sehr viele, deshalb wird der Durchschnitt absichtlich verzerrt.

Technology Review zieht folgende Analogie: »Messen Sie alle Ihre Freunde, und Sie stellen fest, dass der Durchschnitt 170 cm groß ist. Wenn Sie ein Mann sind, sind Ihre Freunde im Schnitt genauso groß wie Sie. Tatsächlich ist der mathematische Begriff des ›Durchschnitts‹ eine elegante Methode, die Natur dieser bestimmten Daten zu demonstrieren.«

Was aber, wenn einer Ihrer Freunde viel größer wäre als Sie? Er würde den Durchschnitt aller Ihrer Freunde drastisch verschieben, und damit wären Ihre Freunde im Schnitt größer als Sie. In diesemFall ist »Durchschnitt« also keine gute Methode, um den Datensatz zu erfassen.

Genau diese Situation finden wir in sozialen Netzwerken, so die Technology Review,und zwar nicht nur hinsichtlich der Anzahl der Freunde. Im Schnitt werden Ihre Koautoren häufiger zitiert als Sie, die Menschen, denen Sie auf Twitter folgen, posten häufiger, und so weiter.

Lerman und ihre Mitarbeiter haben jetzt eine verwandte Unlogik entdeckt - ein Phänomen, das sie die »Mehrheits-Illusion« nennen. Sie tritt auf, wenn jemand bei den meisten seiner Freunde ein Verhalten oder eine Qualität entdeckt, die im Netzwerk insgesamt selten ist - »der lokale Eindruck, ein bestimmtes Attribut sei ähnlich, wenn die globale Wahrheit völlig anders aussieht«, berichtet TR.

Die Manipulation der Massen

Realität ist, dass die US-Regierung - auf dem Weg über militärische und staatliche Spionagedienste und inländische Behörden - schon lange Plattformen sozialer Medien zur Manipulation der öffentlichen Meinung nutzt.

Im Juli 2014 berichtete die britische Zeitung The Guardian,die Forschungsabteilung der US-Streitkräfte, DARPA, habe die Aktivitäten von Usern auf Twitter und anderen sozialen Medien aufgezeichnet und analysiert, immer im Blick darauf, wie sich Meinungen manipulieren ließen.

Darüber hinaus berichtete The Guardian in einem weiteren Artikel, Forscher bei Facebook hätten RSS-Feeds angepasst, um die Gefühle der User zu kontrollieren oder zu manipulieren.

Im Juni 2014 habe Facebook Einzelheiten über ein groß angelegtes Experiment veröffentlicht, bei dem man auf 689 000 Homepages gepostete Informationen manipuliert habe und dabei beobachtet habe, dass Menschen durch einen Prozess »emotionaler Ansteckung« zu positiveren oder negativeren Gefühlen gebracht werden konnten.


Es sollte jedoch niemanden überraschen, dass die herrschende Schicht das Denken der Massen kontrollieren möchte. Propaganda wird seit Jahrhunderten als politisches Instrument eingesetzt. Es ist nur paradox und beunruhigend, zu sehen, wie diese Technik von einer angeblich wohlwollenden Regierung eingesetzt wird, die von sich behauptet, »die Freiheit des Einzelnen« und »persönliche Freiheiten« zu vertreten.



Kommentar: Dass unsere westlichen Regierungen alles andere als wohlwollend handeln und dass die Meinungsbildung über sowohl soziale Medien als auch die Mainstreammedien bewusst gesteuert und manipuliert wird, ist mittlerweile jedem gut informierten Menschen bekannt. Leider gibt es jedoch immer noch viel zu viele Leute, denen das nicht bewusst ist und die sich von diesen Strategien blenden und lenken lassen. Was uns denkenden Menschen daher bleibt, ist im Vertrauen auf den "Schmetterlingseffekt" die sozialen Medien dafür zu nutzen, diesen Manipulationen durch das Verbreiten wahrer Information entgegenzutreten:

Der Kaiser ist nackt! Hetze, Beleidigung und Zensur durch Mainstream-Medien sind im Grunde ein Mittel zur Bewusstwerdung über die Lügen der Politik


Verwendete Quellen:

TechnologyReview.com
TheGuardian.com
NaturalNews.com