Der Chef des russischen Ausschusses für Auswärtige Angelegenheiten glaubt, dass Angela Merkel unter dem Einfluss der US-Regierung die Verlängerung der EU-Sanktionen durchgedrückt habe. Er rät ihr, die europäischen Interessen zu vertreten.


Merkel Obama
Der Vorsitzende des Ausschusses für Auswärtige Angelegenheiten in der russischen Duma, Alexej Puschkow, glaubt, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel persönlich dafür verantwortlich sei, dass die EU ihre Sanktionen gegen Russland verlängert habe. Die staatliche russische Nachrichtenagentur TASS zitiert Puschkow mit der Aussage: „Wenn es nicht nach Merkel ginge, so glaube ich, dass die EU die Sanktionen bereits gelockert, wenn schon nicht aufgehoben hätte. Merkels harte Haltung in diesem Punkt habe mit dem „amerikanischen Einfluss“ auf Merkel zu tun: „Daher glaube ich, dass eine Verbesserung der Beziehungen zu Europa nur in getrennten Sphären möglich sein wird.“ Die Amerikaner würden nur mit Russland zusammenarbeiten, wenn sie keine anderen Optionen mehr hätten: „Die Situation in Europa ist anders. Aber man sollte den US-Einfluss auf Europa, auf Deutschland und besonders auf Merkel nicht unterschätzen.“


Puschkow rät Merkel, ihre Position zu überdenken. Denn schon jetzt sei die Verlängerung der Sanktionen „nicht einmütig“ geschehen. Diese Divergenzen würden sich bis zum Sommer 2016 erhöhen. Puschkow erinnerte daran, dass Deutschland Interesse am Ausbau von Nord Stream 2 geäußert habe, obwohl Polen und andere osteuropäische Staaten dagegen gewesen seien: „In Fällen, in denen die Interessen zu stark sind, kooperiert die EU mit uns. Wenn es einen solchen Druck nicht gibt, verharrt die EU auf den bestehenden Positionen.