Das Königreich Bahrain und der Sudan haben alle iranischen Diplomaten angewiesen, das Land binnen 48 Stunden zu verlassen. Bahrain folgt damit der Politik des Nachbarlandes Saudi-Arabien. Die dortige Hinrichtung eines schiitischen Geistlichen hat zu scharfen Protesten im Iran und in Bahrain geführt.
Bahrain
© dpaAm 2. Januar 2016 protestieren Demonstranten in Bahrain gegen die Hinrichtung des schiitischen Geistlichen Nimr al-Nimr im Nachbarland Saudi-Arabien.
Nach Saudi-Arabien hat auch das benachbarte Königreich Bahrain die diplomatischen Beziehungen zum Iran abgebrochen. Die amtliche Nachrichtenagentur BNA meldete am Montag, alle iranischen Diplomaten seien aufgefordert worden, das Land binnen 48 Stunden zu verlassen. Auch der Sudan wies den iranischen Botschafter aus der Hauptstadt Khartum aus.

Damit eskaliert der Streit am Golf infolge der Hinrichtung des prominenten schiitischen Geistlichen und Regimekritikers Nimr al Nimr in Saudi-Arabien weiter. Das zumeist sunnitische Bahrain ist ein enger Verbündeter Saudi-Arabiens.


Nur wenige Stunden nach der Exekution hatte es in Bahrain Demonstrationen dagegen gegeben, die nach Augenzeugenberichten unter Tränengaseinsatz aufgelöst wurden. Im schiitischen Iran hatte die Hinrichtung des Geistlichen zu scharfen Protesten geführt. Der oberste geistliche und politische Führer Irans, Ajatollah Ali Chamenei, drohte den Politikern des sunnitischen Saudi-Arabien mit der „Rache Gottes“. Die einflussreichen iranischen Revolutionsgarden kündigten dem Königshaus eine „scharfe Vergeltung“ an. In Teheran hatten aufgebrachte Demonstranten in der Nacht zum Sonntag die saudiarabische Botschaft gestürmt.