Patriarch Kyrill von Moskau und ganz Russland hat sich mit Papst Franziskus zu einer historischen Unterredung in der kubanischen Hauptstadt Havanna getroffen. Das Treffen zwischen Franziskus und Kyrill am Freitag am Flughafen „Jose Marti“ ist das erste auf dieser Ebene seit der Kirchenspaltung vor fast 1.000 Jahren.
Patriarch Kyrill Papst Franziskus
Nach der Begrüßung zogen sich Franziskus und Kyrill für ein etwa zweistündiges privates Gespräch in den Protokollsaal des Flughafens zurück. Nach Angaben von Metropolit Ilarion von Wolokolamsk, Vikar des russischen Patriarchen, wollen die beiden Kirchenoberhäupter unter anderem über die Verfolgung der Christen in den Krisenherden in Nahost, Afrika und Asien beraten. Der Begrüßung zwischen Kyrill und Franziskus wohnte auch Kubas Präsident Raúl Castro bei.

Der Papst und der Metropolit werden voraussichtlich auch über Probleme der Erhaltung traditioneller Familienwerte sowie über die Lage in der krisengeplagten Ukraine mit Schwerpunkt auf die Beziehungen zwischen der orthodoxen und der sogenannten unierten (griechisch-katholischen) Kirche sprechen. Auf der Tagesordnung dürften ferner aktuelle Fragen der bilateralen Beziehungen und der internationalen Politik stehen.

Die beiden höchsten Würdenträger werden auch eine gemeinsame Erklärung abgeben.