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Leidet ein Kind unter einer Glutenunverträglichkeit, zeigt sich das meist ab dem sechsten Lebensmonat. Mitunter tritt die Unverträglichkeit aber erst im Schul- oder Erwachsenenalter zutage.

«Wenn ein Kind unter chronischen Durchfällen und Blähungen leidet, wenig Appetit zeigt und kaum zunimmt, könnte sich dahinter auch eine Zöliakie verbergen», erklärt Ulrich Fegeler vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) in Köln.

Etwa ein Prozent der Europäer verträgt kein Gluten

Glutenunverträglichkeit (Zöliakie) ist eine chronische Durchfallerkrankung aufgrund einer erblich bedingten Unverträglichkeit gegenüber Getreidebestandteilen. Gluten verursacht im Darm Entzündungen und schädigt die Darmzotten. Mittlerweile ist auch bekannt, dass andere Organsysteme wie Haut, Nervensystem, Niere, Herz und Leber betroffen sein können. Etwa ein Prozent der europäischen Bevölkerung ist an Zöliakie erkrankt.


Kommentar: Das sind nur die Menschen die unter einer Zöliakie leiden, die Glutensensitivität wird davon ausgeschlossen.


Hilfe: Verzicht auf glutenhaltige Lebensmittel

Die einzige wirkungsvolle Behandlung eines Kindes mit Zöliakie besteht in einer glutenfreien Diät. Das bedeutet, dass das Kind lebenslang auf Nahrungsmittel wie Weizen, Roggen, Hafer verzichten muss. In Teigwaren wie Brot, in Süßwaren, Knabbereien, aber auch Konserven und bestimmten Wurst- und Käsesorten ist Gluten ebenso häufig enthalten. Es ist sogar Stabilisatoren, Emulgatoren, Geschmacksverstärkern, Gewürzen und Trennmitteln beigemischt. In Fruchtsäften dient es häufig zum Andicken.

Die Ernährung darf nicht mehr umgestellt werden

«Bei strikter Einhaltung der Diät erholt sich das Kind in der Regel innerhalb von sechs bis zwölf Monaten: Die Durchfälle lassen nach und Wachstumsrückstände werden aufgeholt», beruhigt Fegeler. Aber selbst wenn die Symptome verschwinden, dürfe das Kind seine Ernährung nicht mehr umstellen. Denn sonst erhöhe sich unter Umständen das Risiko, an Darmkrebs zu erkranken.

dpa