Bienen leben in der Wüste, in den Tropen, im kühlen Norden oder am Kap der Guten Hoffnung. Doch sie sind bedroht. Ihr Aussterben hätte fatale Folgen für die Menschheit.
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© Fredrik von Erichsen/DPABienenforscher schlagen Alarm: Die Bienen-Bestände sind weltweit in Gefahr.
Bienenforscher schlagen Alarm: Angesichts von Parasiten, Krankheiten und immer weniger Imkern sind weltweit die Bestände an Bienen in Gefahr. Auf einem Kongress in Halle wollen rund 450 Experten aus 52 Ländern bis Donnerstag ihre neuesten Erkenntnisse aus der Parasiten- und Krankheitsforschung vorstellen. Allein in Deutschland hat sich die Zahl der Imker seit 1990 von zwei Millionen auf eine Million halbiert, sagte der Präsident der europäischen Gesellschaft für Bienenforschung (European Society for Bee Research), Robin Moritz, am Dienstag zum Auftakt des Kongresses.

Ein Grund dafür sei nachlassendes Interesse an der Imkerei, etwa bei jungen Menschen. In Osteuropa sei dies besonders dramatisch, da die ehemals staatlich gestützte Honiggewinnung nun auch wirtschaftlich für so manchen Imker nicht mehr attraktiv sei. Für das ökologische Gleichgewicht hätte es nach Ansicht des Experten fatale Folgen, wenn es nicht gelänge, die Bienenbestände zu halten und zu vermehren. "Das würde die Welt fundamental verändern", sagte Moritz mit Blick auf die Bestäubung von Pflanzen. "Etwa zwei Drittel der Nahrungsmittel hängen von der Arbeit der Bienen ab."

"Ihr ärgster Feind ist die Varroamilbe, die in die Brut eindringt", sagte er. Dabei handele es sich um einen ursprünglich aus Asien stammenden Parasit, der vor etwa 30 Jahren nach Europa eingeschleppt worden sei. "Die Varroamilbe ist ein nachhaltiges Problem für die Imker, die regelmäßig ihre Völker dagegen behandeln müssen, damit sie nicht eingehen", sagte Moritz.

Weltweit gibt es den Angaben zufolge mehr als 2000 Bienenarten. Viele Spezies in den Tropen seien noch nicht erforscht, sagte Moritz. "Dort fühlen sich Honigbienen am wohlsten." Bienen lebten rund um den Globus, in den USA, in Wüstenregionen, im kühleren Norwegen oder Schweden, aber auch am Kap der Guten Hoffnung in Südafrika.

amt/dpa