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Die Kalzium-Welle hat unter Anhängern der Naturmedizin große Verwirrung gestiftet, wie wild kaufen die Leute Kalzium in der Hoffnung, dadurch starke Knochen aufzubauen und eine Osteoporose zu verhindern. Aber nur Kalzium zu schlucken, reicht möglicherweise nicht aus, um die gewünschte Wirkung zu erzielen. Im Gegenteil, ohne die gleichzeitige Einnahme des Mineralstoffs Magnesium kann es unter Umständen sogar toxisch sein.

Magnesium ist für die Entwicklung starker Knochen womöglich wichtiger als Kalzium, als enzymatischer Kofaktor unterstützt es die Aufnahme von Kalzium und anderen wichtigen Vitaminen und Mineralstoffen in die Knochen. Darüber hinaus ist es an 300 anderen biochemischen Reaktionen im ganzen Körper beteiligt, darunter die Eiweißsynthese, Muskel- und Nervenfunktion, Blutzuckerregulierung und Energieproduktion.

Wie Sie vielleicht schon wissen, sind für gesunde Knochen ausreichend hohe Werte an Kalzium, aber auch an Vitamin D und Magnesium erforderlich. Ohne Magnesium kann der Körper weder Kalzium noch Vitamin D nutzen, denn Magnesium wandelt diese Nährstoffe in eine verwertbare Form um. Magnesium ist auch für die Aktivierung eines speziellen Hormons zuständig, die Kalzium aus dem Blut und dem Weichteilgewebe zieht und direkt in die Knochen einbaut.

»Magnesium hilft dem Körper, Vitamine und andere Mineralstoffe wie Kalzium, Phosphor, Natrium, Kalium und Vitamin D zu nutzen«, erklärt die gemeinnützige amerikanische Organisation Vitamin D Council. »Außerdem ist Magnesium wichtig, denn es hilft dem Vitamin D, Kalzium im Körper zu erhalten, für die Gesundheit der Knochen ist es unabdingbar.«

Ihr Körper braucht Magnesium, um Vitamin D zu verarbeiten

Was das Vitamin D angeht, so ist Magnesium absolut essenziell, um Vitamin D3, das häufig als Nahrungsergänzungsmittel verkauft wird, in eine verwertbare Form umzuwandeln. Die Einnahme von Vitamin D3 allein reicht nicht aus, sein knochenbildendes Potenzial freizusetzen. Nutzer könnten sich fälschlicherweise durch die Ergänzung in Sicherheit wiegen.

»Magnesium ist ein Kofaktor der Enzyme, die Vitamin D verstoffwechseln«, schreibt Lindsay Wilson für den amerikanischen Gesundheitsinformationsdienst Health Hotline.
»Mit anderen Worten: Magnesium wird gebraucht, um Vitamin D3 in die aktive Form umzuwandeln, damit es seine wichtigen Funktionen im Körper, darunter die Kalzium-Absorption, erfüllen kann. ... Darüber hinaus aktiviert Magnesium ein Hormon, das dazu beiträgt, Kalzium aus dem Blut und dem Weichteilgewebe in die Knochen zu ziehen.«
Der Niedergang alter Knochenzellen und der Aufbau neuer Zellen sind ebenfalls von Magnesium abhängig. Osteoblasten, die die Synthese und Mineralisierung des Knochengewebes erleichtern, aber auch Osteoklasten, die den ständigen Abbau und Wiederaufbau der Knochen ermöglichen, brauchen für ihre Funktion angemessene Mengen an Magnesium.

»Im Tiermodell hat ein experimentell erzeugter Mg- (Magnesium-) Mangel zu unzureichendem Knochenwachstum, Osteopenie und erhöhter Bruchneigung des Skeletts geführt«, heißt es in einer Studie über die Auswirkung eines Magnesiumdefizits, die 1999 in der Zeitschrift Magnesium Research veröffentlicht wurde. »Unsere Ergebnisse zeigen, dass ein Mg-Mangel eine Entkopplung von Knochenbildung und Knochenresorption bewirkte, die einen Verlust von Knochenmasse zur Folge hatte.«

Ein Magnesiumdefizit hat Auswirkungen auf alle Körpersysteme

Magnesium wird auch für die ungestörte Funktion vieler anderer Körpersysteme gebraucht. Herz und Nervensystem brauchen Magnesium, es erhält den Blutzuckerstoffwechsel aufrecht und schützt das Gehirn vor Überreizung durch Trigger wie Glutamat, das zu Zellschädigung und -tod führen kann.

»Da es an so vielen biochemischen Prozessen beteiligt ist, erhöht eine chronisch niedrige Magnesiumversorgung langfristig das Krankheitsrisiko«, sagt Wilson weiter. »Und laut der US-Behörde National Institutes of Health zeigen die meisten von uns keine optimalen Werte dieses wichtigen Mineralstoffs ... zum Teil wegen des abnehmenden Magnesiumgehalts in Nahrungsmitteln als Folge industrieller landwirtschaftlicher Praktiken, die den Boden auslaugen und den Natriumgehalt verringern.«