In der vergangenen Woche haben alle UN-Mitgliedsstaaten, einschließlich Russlands, eine Resolution zur weltweiten Terrorbekämpfung unterstützt. Das Dokument verurteilt gewaltsamen Extremismus und fordert alle ausländischen Untergrundkämpfer dazu auf, „die Waffen niederzulegen, keine Terroranschläge mehr zu verüben und an keinen Militärkonflikten mehr teilzunehmen“.
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Ein Mann mit Grips: Der russische Außenminister Sergej Lawrow
Die Resolution ruft auch die UN-Mitgliedstaaten dazu auf, die Kooperation zu verstärken, um die Verbreitung ausländischer Terroristen zu verhindern. Der russische Außenminister Sergej Lawrow hat am Rande der UN-Generalversammlung alle vernünftigen Kräfte der Welt erneut dazu aufgerufen, sich gegen Terror zu konsolidieren.
„Wenn wir gegen Terror kämpfen, müssen wir ihn überall und immer bekämpfen. Dabei gibt es keine „guten“ und „bösen“ Terroristen, wie die Amerikaner glauben. „Gute“ Terroristen sind also jene, die helfen, einen unerwünschten Machthaber zu stürzen, obwohl er legal gewählt wurde und Staatschef eines UN-Mitgliedstaates ist. „Böse“ Terroristen sind aber jene, die die Amerikaner töten. Wieso konnten die Amerikaner diese Bedrohung nicht früher erkennen? Weil sie bei der Terrorbekämpfung Doppelstandards aufwiesen. Und sie ignorierten unsere Aufrufe dazu, gemeinsam vorzugehen und der syrischen Regierung mit der patriotischen Opposition zu helfen, eine einheitliche Front gegen Terroristen zu schaffen.“
Doch im Laufe der politischen Gespräche in der UN-Generalversammlung setzte sich der US-Präsident Barack Obama milde gesagt in eine peinliche Lage. Er nannte die drei wichtigsten globalen Bedrohungen in dieser seltsamen Reihenfolge: Ebola-Fieber, russische Aggression in Europa und erst danach Terrorismus. Damit weist die US-Führung ihre Ahnungslosigkeit bei internationalen Angelegenheiten auf. Die USA entfesselten allein in diesem Jahrhundert mehrere blutige Kriege und brachten dadurch internationalen Terrorismus zur Welt. Und sie finanzieren mit ihren arabischen Verbündeten diesen Terrorismus weiter. Sie haben Millionen von Menschenleben auf dem Gewissen. Vor diesem Hintergrund scheint Ebola-Fieber unauffällig zu sein. Wilen Iwanow, korrespondierendes Mitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften, verbindet die Aggressivität der USA mit eigensüchtigen Zielen ihrer Außenpolitik.

„Ich glaube, die USA wollen mit ihrer Offensive die eigene aggressive Politik rechtfertigen. Und die Welt erkennt immer deutlicher, wie unlogisch und zynisch diese Politik ist. Deshalb heizen die USA weltweit die Atmosphäre an und machen weiß aus schwarz. Doch die Welt erkennt die Verwerflichkeit dieser Haltung.“
Im Nahen Osten kämpfen mindestens 13.000 Soldaten aus 80 Ländern an der Seite des Islamischen Staates, heißt es in einem UN-Bericht. Künftig sollen anscheinend weitere mehrere Tausend Terroristen dazukommen. Der US-Kongress hat die Bereitstellung beträchtlicher Geldmittel für die sogenannte „gemäßigte syrische Opposition“ gebilligt. Diese Opposition soll angeblich gegen den IS kämpfen. Doch Washington hofft damit, dass die Opposition daraufhin gegen Baschar al-Assad noch härter vorgehen wird. Dabei lässt man aber die Gefahr außer Acht, dass die Kämpfer der von den USA finanzierten syrischen Opposition zu den Anhängern des Islamischen Staates werden können. Man erinnere sich nun an al-Qaida...