Israel hat die geplante Anerkennung des Staates Palästina durch Stockholm kritisiert. Am Freitag hatte der schwedische Ministerpräsident Stefan Löfven Palästina die Anerkennung als eigener Staat zugesichert. Gegner sehen darin eine Verschärfung des bestehenden Konflikts.
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© dpa/Hendrik SchmidtSchwedens neuer Regierungschef Löfven möchte einen Staat Palästina anerkennen. Israel reagiert verägert.
Außenminister Avigdor Lieberman nannte die Ankündigung von Schwedens neuem sozialdemokratischen Ministerpräsidenten Stefan Löfven bedauerlich, wie der israelische Onlinedienst „Ynet“ in der Nacht zum Sonntag berichtete.

Löfven hätte sich in seiner Antrittsrede besser auf dringendere Probleme im Nahen Osten konzentrieren sollen wie die täglichen Massenmorde in Syrien, Irak und anderen Orten der Region, heißt es in der Erklärung Liebermans laut „Ynet“ und Jerusalem Post. Löfven müsse verstehen, dass keine Erklärung und kein Schritt eines Spielers von außerhalb die direkten Verhandlungen zwischen beiden Seiten ersetzen kann.


Kommentar: Bedauerlich ist nur, dass Israel auch weiterhin von psychopathischen Massenmördern regiert und kontrolliert wird und die Welt dies billigt und unterstützt...


"Eine Zweistaatenlösung erfordert gegenseitige Anerkennung"

Löfven hatte am Freitag während seiner Antrittsrede gesagt: „Eine Zweistaatenlösung erfordert gegenseitige Anerkennung und den Willen zu friedlicher Koexistenz. Schweden wird deshalb den Staat Palästina anerkennen.“ Einen Zeitpunkt dafür nannte Löfven nicht.


Kommentar: Die israelische Elite will keine friedliche Koexistenz mit den Palästinensern, im Gegenteil, am liebsten würden sie die Palästinenser endgültig von der Landkarte radieren.


Schweden wäre das erste der gestandenen EU-Mitglieder, das diesen Schritt unternimmt. Polen, Ungarn und die Slowakei hatten dies bereits getan, bevor sie der EU beigetreten waren.

USA kritisieren Schwedens Entscheidung

Dagegen dankte Palästinenserpräsident Mahmud Abbas Schweden für die geplante Anerkennung eines Staates Palästina. Abbas lobte den Schritt am Samstag in Ramallah als „ehrenhaft“, wie die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa meldete. Er hoffe, dass weitere Länder dem Beispiel folgen.

US-Außenamtssprecherin Jen Psaki bezeichnete die Entscheidung Schwedens als „verfrüht“. „Wir unterstützen sicherlich eine palästinensische Eigenstaatlichkeit, aber die kommt nur durch eine Verhandlungslösung“, sagte Psaki am Freitag (Ortszeit) in Washington. Israel wie Palästinenser müssten sich auf die Grundlagen einigen, wie sie in Zukunft als zwei Staaten Seite an Seite leben würden.


Kommentar: Dass die USA diese Entscheidung kritisiert, verwundert nun wirklich nicht. Die amerikanische Elite ist das Schoßhündchen der zionistischen Lobby, die von Israel gesponsert und kontrolliert wird.



Kein Staat ohne Frieden mit Israel


Löfven reagierte mit Unverständnis auf die US-Kritik. „Um weiter zu einer Zweistaatenlösung zu kommen, müssen wir den Staat Palästina anerkennen“, sagte Löfven laut den Online-Seiten der schwedischen Tageszeitung Svenska Dagbladet am Samstag.

Israel, die EU und andere westliche Staaten vertreten bislang die Linie, dass ein souveräner Palästinenserstaat mit international anerkannten Grenzen erst zum Abschluss von Friedensverhandlungen mit Israel ausgerufen und anerkannt werden könne.


Kommentar: Mit dem psychopathischen Regime in Israel kann man keine Friedensverhandlungen führen, denn sie nutzen jede Gelegenheit um zu lügen, zu täuschen und zu manipulieren. Psychopathen sind nicht an friedlichen Lösungen interessiert.


"Eine Zweistaatenlösung kann den Konflikt beenden"

Auch Löfven fügte während seiner Rede hinzu: „Der Konflikt zwischen Israel und Palästina kann nur durch eine Zweistaatenlösung gelöst werden, ausgehandelt in Übereinstimmung mit den Grundsätzen des Völkerrechts (...) Diese muss die legitimen Ansprüche der Palästinenser und Israelis auf Selbstbestimmung und Sicherheit garantieren.“
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© dpa/Justin LanePalästinenserpräsidenten Mahmud Abbas begrüßt die geplante Anerkennung Palästinas durch Schweden
Vor Abbas hatte bereits der palästinensische Außenminister Riad al-Maliki Schweden dafür gedankt, das „legitime Recht des palästinensischen Volkes auf Selbstbestimmung und einen unabhängigen Staat“ zu unterstützen.

Kampf um Anerkennung seit Jahrzehnten

Die Palästinenser bemühen sich seit Jahrzehnten um die Anerkennung eines Staates, zu dem das Westjordanland, der Gazastreifen sowie Ost-Jerusalem als Hauptstadt gehören sollen. 1988 proklamierte der ehemalige Palästinenserführer Jassir Arafat im Exil den Staat Palästina. Bis heute haben mehr als zwei Drittel aller UN-Mitglieder einen Staat Palästina anerkannt. Seit Ende 2012 genießt Palästina wie beispielsweise auch der Vatikan einen Status als Beobachterstaat bei den Vereinten Nationen, ist jedoch kein Mitglied.

Mit dem Oslo-Friedensprozess sollte vor rund 20 Jahren eigentlich der Weg zu einem unabhängigen Palästinenserstaat geebnet werden. Zuletzt scheiterten im April erneut Friedensverhandlungen trotz amerikanischer Vermittlung.

Forderung nach Ende der Besatzung

Palästinenserpräsident Abbas hatte in der vergangenen Woche während der Generaldebatte der UN-Vollversammlung in New York gesagt, dass die Zeit reif sei für ein Ende der israelischen Besatzung. Abbas forderte den UN-Sicherheitsrat auf, einen Zeitrahmen dafür festzulegen.