Mit bestimmten Molekülen haben US-Forscher bei Mäusen eine Diabetes vom Typ 2 erfolgreich behandelt. Sie glauben, dass ihre Erkenntnisse auch beim Menschen den Blutzuckerwert senken könnten.
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© Christian KielmannForscher haben einer Maus mittels Manipulation der Gene einen Diabetes „eingepflanzt“. Hinterher gaben sie ihr Moleküle von Fettsäuren – und der Blutzucker sank
Bestimmte Fettsäuren, die im menschlichen Körper selbst produziert werden, schützen vor Diabetes. Dies ergibt sich aus Studien, die von US-Forschern unter anderem an Mäusen gemacht wurden. Die untersuchten Fettsäuren laufen unter der wissenschaftlichen Bezeichnung "fatty acid hydroxy fatty acids" (FAHFA).

Die Forscherin Barbara Kahn vom Beth Israel Deaconess Medical Center in Boston im US-Bundesstaat Massachusetts und ihr Kollege Alan Saghatelian vom Salk-Institut in Kalifornien gehen davon aus, dass ihre neuen Erkenntnisse bei der Behandlung von Diabetes-Patienten von Nutzen sein können.

Die Forscher nahmen an Mäusen genetische Veränderungen vor, so dass sie eine Erkrankung erlitten, die der menschlichen Diabetes vom Typ 2 - früher als "Altersdiabetes" geläufig - entspricht. Wenn sie diesen Mäusen dann FAHFA-Moleküle verabreichten, so sank der Blutzuckerwert. An Menschen wurde festgestellt, dass niedrige Konzentrationen an FAHFA-Molekülen mit einer höheren Diabetes-Wahrscheinlichkeit korrelieren.

Die untersuchten Fettsäuren könnten nunmehr der "kurzen Liste der guten Fette" hinzugefügt werden, sagte Saghatelian. Die FAHFA-Moleküle seien "erstaunlich", weil sie auch entzündungshemmend wirkten.


Kommentar: Eine ketogene Ernährung, die vorrangig aus gesättigten Fettsäuren besteht, lindert ebenso Entzündungen und die Forschungsergebnisse bestätigen, dass Fette sehr gesund sind.


Fette stehen generell im Verdacht, Herzkreislauf-Erkrankungen zu verursachen. Allerdings wurde bereits vor Jahren festgestellt, dass zum Beispiel Omega-3-Fettsäuren, wie sie in Fischen anzutreffen sind, gesundheitsfördernd wirken. Im Gegensatz zu Omega-3-Fettsäuren werden die FAHFA-Moleküle jedoch vom Menschen selbst produziert. Die Konzentrationen sind indes so gering, dass ihnen bislang wenig Aufmerksamkeit gewidmet wurde.

Die Erkenntnisse wurden in der Zeitschrift Cell veröffentlicht.

AFP/cl