Island zieht seinen Antrag auf den EU-Beitritt zurück und will die vor vier Jahren von der vorangegangenen Regierung gestarteten Verhandlungen nicht wieder aufnehmen, so das Außenministerium des Inselstaates.
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Islands Außenminister Gunnar Bragi Swejnsson informierte den Außenminister Lettlands, Edgars Rinkevic, über diesen Standpunkt der Regierung. Bei dem Treffen übergab der isländische Außenamtschef dem lettischen Kollegen ein Schreiben, laut dem die jetzige Regierung von den Plänen ihrer Vorgänger in Bezug auf die Eurointegration Abstand nimmt und Island nicht mehr als EU-Beitrittskandidaten betrachtet.

Ein eventueller neuer Antrag auf den EU-Beitritt werde erst nach einem entsprechenden Referendum in Island eingereicht, wird darin mitgeteilt.

Lettland führt momentan den Vorsitz in der EU.

Die isländischen Mitte-Rechts-Politiker, die im April 2013 die Wahlen gewonnen hatten, verkündeten vor mehr als einem Jahr offiziell den Verzicht auf die EU-Beitrittspläne.

Wie Experten feststellen, ist eine Eurointegration für Island momentan nicht vorteilhaft, in erster Linie weil dieser Schritt die Fischereiindustrie und die Landwirtschaft des Landes ernsthaft gefährden würde. Auch die jüngsten Umfragen zeugen stabil davon, dass eine Mehrheit der 320 000 Einwohner Islands gegen die Eurointegration sind.